Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediavistik, Note: 1,7, Universitat Mannheim, Veranstaltung: Proseminar Fortunatus, Sprache: Deutsch, Abstract: Geld spielt in der heutigen Gesellschaft eine große Rolle, ganz nach dem Motto 'Geld regiert die Welt'. Aber auch schon lange vor unserer Zeit bedeutete Reichtum Ansehen und Freiheit. Wer Geld hatte konnte sich leisten was er will, hatte seine Leibeigenen und konnte reisen. Geld begegnet uns auch im Fortunatus in vielerlei Hinsicht. Schon zu Beginn verweist der anonyme Autor auf die finanzielle Lage der Familie. Fortunatus Vater Theodorus verschwendete am Konigshof seinen gesamten Reichtum. Da Fortunatus Vater verarmt ist, mochte Fortunatus ihm nicht weiter zur Last fallen. Er beschließt zu reisen und zu dienen um sich seinen Lebensunterhalt zu sichern. O aller liebster Vater laß von deinem trauren und sorg gantz nichts fur mich / Ich byn jung / starck und gesund / ich will gan in frembde land unnd dienen. Es ist noch vil gluks in dieser welt / ich hoffen zu got mir wird sein auch ain teil Er hofft einen Teil des Glucks der Welt zu erlangen. Dieser wird ihm spater tatsachlich durch das Geldsackel zuteil. Mit dem unendlichen Vorrat an Geld, den er aus dem Geldsackel beziehen kann tritt Fortunatus seine Reisen an. All die Abenteuer die er erlebt und die Erfahrungen, die er machen darf verdankt er zum großen Teil seinem Geldsackel, denn ohne Geld waren diese Reisen ihm niemals moglich gewesen. Auch seine spatere Frau Cassandra kann er nur fur sich gewinnen, da er durch seinen Reichtum Ansehen erlangt. Fortunatus macht sich seinen Reichtum weitgehend zu Nutzen, er kennt die Grenzen von Geld und bleibt demutig. Sein Sohn Andolosia dagegen, bringt sich durch das Geldsackel oft in prekare Situationen. Schließlich mussen er und sein Bruder auch sterben, weil sie das Geldsackel besaßen, denn so haben sie den Neid und Hass ihrer Henker auf sich gezogen. Hat die unausschopfbare Geldquelle der Familie ihnen nun ein besseres Leben beschert oder sie eindeutig zum Scheitern verurteilt?