Franken ware ohne sie ein ganzes Stuck armer: Die Furstbischofe von Bamberg und Wurzburg aus dem Hause Schonborn hinterließen einen barocken Schatz an Residenzen, Schlossern, Kirchen. Die Wurzburger Residenz, ihre große Meisterleistung, zahlt zum UNESCO-Welterbe. Doch die Schonborns waren nicht nur prunkliebende Bauherren, sondern auch politische Visionare: Als Inhaber bedeutender geistlicher Ämter, darunter das der Erzbischofe und Kurfursten von Mainz, bestimmten sie wesentlich die Reichspolitik mit. Als Gegenpart der expansiven Großmachte Habsburg, Preußen und Frankreich hofften sie, das Reich aus den europaischen Konflikten des 18. Jahrhunderts herauszuhalten. Fast 30 Jahre lang wirkte Friedrich Karl von Schonborn (16741746) am Wiener Kaiserhof, bevor er sein Amt als Furstbischof von Bamberg und Wurzburg antrat.