Bachelorarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europaische Union, Note: 1, Leopold-Franzens-Universitat Innsbruck (Institut fur Politikwissenschaft), Veranstaltung: Das Europaische Parlament - Volksvertretung zwischen Anspruch und Wirklichkeit , Sprache: Deutsch, Abstract: In den letzten funfzehn Jahren - insbesondere bei der letzten Erweiterungsrunde - sorgte die Fragestellung eines EU-Beitritts der Turkei fur kontrovers gefuhrte Debatten innerhalb der Europaischen Union. Die Aufnahme von zwolf neuen Staaten verschlechterte die Lage der Turkei augenscheinlich, da so genannte Verteilungsdebatten und verschiedenartige patriotische Vorlieben in der Europaischen Union ließen taktische Überlegungen, die in Europa seit jeher weniger Gewicht haben als etwa in den Vereinigten Staaten von Amerika, faktisch in den Hintergrund treten. Die vorliegende Bachelorarbeit geht der Frage nach, wer von den beiden Hauptakteuren (Turkei, EU) wen dringender braucht. Nach einem geschichtlichen Abriss der Entwicklung der Turkei und des turkisch-europaischen Verhaltnisses - als Ausgangspunkt fur die Eigenwahrnehmung der Turkei und ihre denkbare Rolle im 'europaischen Konzert' - folgt eine Auswahl ungleichartiger Interpretationen, das keineswegs nebensachliche Problem und die Definition der Minderheiten. Anschließend werden die aktuellen Vor- und Nachteile eines moglichen turkischen EU-Beitritts aus europaischer bzw. turkischer Sicht erlautert. Die weiteren Kapitel widmen sich der geostrategischen und -politische Bedeutung der Turkei, ihrer Rolle als Energietragerin auf der Achse Mittelmeer-Kaukasus-Mittlerer Osten und als Vermittlerin zwischen der arabisch-islamischen Staatenwelt und Europa sowie ihrer Vorbildfunktion fur eben diese Staaten. Daruber hinaus wird die Doppelzungigkeit der EuropaerInnen in historischen, religiosen, geografischen und wirtschaftlichen Streitfragen kritisch untersucht. Abschließend wird hervorgehoben, dass die Arbeit mit einigen Schaubildern versehen wurde, in denen die Turkei, Deutschland, Rumanien und Bulgarien verglichen werden.