Bachelorarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,5, Helmut-Schmidt-Universitat - Universitat der Bundeswehr Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn die Ostfront thematisiert wird, findet fur gewohnlich eine Assoziation mit Begriffen, Bildern und Namen statt, die sich auf den Zweiten Weltkrieg beziehen. Dabei wird haufig vergessen, dass auch im Ersten Weltkrieg deutsche Soldaten weite Teile Osteuropas besetzten. Ab 1915 waren dies polnische Gebiete und vor allem Territorien der heutigen baltischen Staaten, Weißrusslands und der Ukraine, welche zum damaligen zaristischen Russland gehorten. Die militarischen Erfolge hatten eine Besatzung durch deutsche Truppen zur Folge, welche die dort eingesetzten Soldaten pragte und entscheidend zum Bild der Osteuropaer im Deutschen Reich beitrug. In der vorliegenden Arbeit mit dem Thema: 'Die deutsche Besatzung im Land des 'Oberbefehlshaber Ost' wahrend des Ersten Weltkrieges', soll zuallererst auf die militarischen und politischen Umstande eingegangen werden, die zur Errichtung der Verwaltungseinheit 'Ober Ost' fuhrten. Dazu wird neben der Ausgangslage, die unmittelbar zum Kriegsausbruch im August 1914 fuhrte, auch chronologisch der deutsche Vormarsch an der Ostfront beschrieben. Nur anhand der Ausgangslage und dem Kriegsverlauf im Osten kann die Entwicklung der deutschen Kriegsziele nachgezeichnet werden. Die Vorstellungen und Ziele, welche fur die osteuropaischen Territorien angedacht waren, entwickelten sich parallel zum Kriegsverlauf weiter und waren maßgeblich von den deutschen Erfolgsaussichten im Krieg abhangig. De facto waren zu Kriegsbeginn 1914 noch keine konkreten Kriegsziele im Deutschen Reich vorhanden und formuliert. Erst mit dem Kriegsausbruch traten Forderungen der Politik, Wirtschaft und der Militars auf den Plan, welche jedoch oft, aufgrund einer ubersteigerten Siegeseuphorie, utopisch anmuteten oder nur die Ansichten einzelner Personen oder Verbande widerspiegelten. Wahrend des Krieges wurde ersichtlich, dass Deutschland auf dem ostlichen Kriegsschauplatz mehr Erfolg als im Westen haben wurde, womit auch die Ziele und Forderungen der Regierung und vor allem der Obersten Heeresleitung wuchsen. Bestarkt wurden diese Forderungen noch dadurch, dass immer großere Gebiete im Feindesland besetzt wurden.