Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lander - Mittelalter, Fruhe Neuzeit, Note: 2,3, Technische Universitat Chemnitz (Philosophische Fakultat), Veranstaltung: Heilige Menschen, 31 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl die Zeit des 5. und 6. Jahrhunderts, in der die sog. Volkerwanderung stattfand, gemeinhin als Zeit ungeordneter und willkurlicher Ereignisse charakterisiert wurde - nicht zuletzt aufgrund der sehr unzureichenden Quellenlage -, ist mittlerweile die Einsicht gereift, dass es sich vielmehr um eine Übergangsphase handelte. 'Trotz aller Verluste an kulturellen, administrativen, wirtschaftlichen und geistigen Errungenschaften der Antike wird der Kulturzusammenhang zwischen der romischen Zeit und dem fruhen Mittelalter gerade im Frankenreich deutlich spurbar.' In diesem formierten sich neue Krafte, die die romischen Verwaltungsstrukturen langst durchdrungen hatten, ohne ernsthaft integriert worden zu sein und nun die Schwachen Roms und das entstandene Machtvakuum fur sich zu nutzen suchten. Welche Strukturen besaß das Christentum zu jener Zeit? Wie kam es zur engen Verbindung zwischen den geistlichen und den weltlichen Machthabern? Welche Faktoren begunstigten die Ausbreitung des Christentums unter den Germanen? Der Zugang zur Epoche des Fruhmittelalters im Abendland gestaltet sich schwierig. Aus heutiger Sicht sind die gesellschaftlichen Prozesse und der Glaube der Menschen außerst schwierig zu erahnen. Nachdem sich relativ gut auf die Entwicklung der antiken Gesellschaften, deren Kulten, Riten und staatlichen Strukturen schließen lasst, ist die Zeit ab dem 5. bis zum 9. Jahrhundert vergleichsweise schlecht analysiert. Darunter leidet die Geschichte des Fruhmittelalters. Aufgrund der unzureichenden Quellenlage sind die heutigen Kenntnisse entweder gar nicht oder nur sehr fragmentiert uberliefert. Fast alle Überlieferungen beschranken sich außerdem auf kirchliche Autoren und sind keinesfalls immer als authentisch anzusehen. Dies ist nicht verwunderlich, da die Gelehrten dieser Zeit ausschließlich Geistliche waren, die als einzige des Lesens und Schreibens machtig waren. Fur den Fortgang der Kirchengeschichte erwies es sich zudem bei einigen Überlieferungen anscheinend dienlicher, gewisse Darstellungen zu variieren oder schlichtweg zu falschen. Letztlich bleiben aber auch daruber meist nur Spekulationen, denn die exakte Überprufung scheitert an fehlenden Vergleichsquellen. Im Rahmen dieser Arbeit soll von einer Diskussion uber den Beginn des Mittelalters Abstand genommen werden. Es wird sich hierbei mit dem Niedergang der romischen Macht durch den Einfall der Hunnen als Ausgangspunkt begnugt.