Zu der hier neu edierten Pionierstudie "Die katholische Friedensbewegung in der Weimarer Republik" von Dieter Riesenberger schreibt Walter Dirks in seinem Vorwort von 1976: "Wir wissen, wie wenig Erfolg die Friedensbewegung jener Jahre gehabt hat. Auch die friedliche Politik von Parteien der Mitte und der Linken begnugte sich mit der Erkenntnis, dass dieser schlechte Friede nur mit friedlichen Mitteln revidiert werden konne. Es war eine politisch begrenzte, nicht geschichtlich ausgreifende Absage an den Krieg. Foerster, Quidde e tutti quanti, die 'Weltbuhne', die Deutsche Friedensgesellschaft: sie alle sind uber Außenseiterpositionen nicht hinausgekommen. Neben diesem sehr begrenzten Einfluss des liberalen humanitaren Pazifismus war der theologisch begrundete der evangelischen Pazifisten, die zum Teil mit den religiosen Sozialisten identisch waren, bedeutungslos. Die katholische Friedensbewegung war um eine merkliche Spur - freilich eben nur um eine Spur - wirkungsvoller: durch ihre Verbindung mit dem linken Zentrumsflugel, mit Teilen der Arbeiterbewegung und des Volksvereins, nicht zuletzt durch den Ruckhalt an der Katholischen Weltkirche und ihrer zwar veralteten, aber immerhin zitierbaren 'Lehre vom ungerechten Krieg' ... Schon deren Teilgrundsatz des rechten Verhaltnisses zwischen dem (auch gerechten) Zweck des Krieges und seinen militarischen Mitteln war durch die Materialschlachten von 1917/18 und nicht erst durch die Atombombe konkret anwendbar geworden: 'Nie wieder Krieg'!" edition pace Regal zur Geschichte des Pazifismus 5 Herausgeber: Peter Burger, Editionsmitarbeit: Werner Neuhaus & Ingrid von Heiseler