DIE SCHÖNEN TAGE MEINER JUGEND ist ein einzigartiges Dokument: das Tagebuch einer vierzehnjahrigen Judin aus Siebenburgen, das sie in Auschwitz und anderen Konzentrationslagern heimlich fuhrte. Nicht ein nachtraglich erinnerter Bericht, nicht ein Tatsachenroman, kein dialogisierter Prozess: ein authentisches Zeugnis davon, dass auch das Grauen seinen Alltag hat. Es ist eine makabre Zerrwelt, in der das junge Madchen lacht und weint, hungert und isst, geschlagen wird und begreifen muss, was es heißt, zu sterben oder zu uberleben. Absonderlich, verquer, verstandlich und verstorend dennoch, wie sehr daruber hinaus der Besitz des Heftes und des Bleistiftstummels und schließlich das Schreiben selbst zum Inhalt ihrer Existenz und zum Gegenstand des Tagebuchs werden. Ich schreibe, also bin ich. In gespenstischen Episoden tauchen Personen auf, um spurlos zu verschwinden. Nur einer ist besorgt, dass er im Tagebuch vorkommt, einer, der es ihr wegnehmen will, dann aber um positive Erwahnung bittet: der Kommandant.