Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 2,0, Universitat Konstanz (Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft), Veranstaltung: Friedensforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: Krieg und Gewalt und mit ihnen auch das Militar sind seit Anfang der neunziger Jahre ins Bewusstsein der (besonders deutschen) Geschichts- und Sozialwissenschaften zuruckgekehrt, nach jahrzehntelanger weitgehender Abstinenz. Zugleich hat die Frage nach dem Charakter von Krieg und Konflikten in der Zukunft nicht zuletzt durch die Ereignisse des 11.September unzweifelhaft an Aktualitat gewonnen. Die Systemkonkurrenz als Faktor in Regionalkonflikten fiel mit dem Ende des Kalten Krieges fort und es entstand wahrend der Umbruchphase des internationalen Systems ca. 1988-1992 die Hoffnung, die Zukunft werde nun friedlicher verlaufen und die Vereinten Nationen wurden notfalls mit dem Mittel der 'humanitaren Intervention' Garant einer 'Neuen Weltordnung. Diese Hoffnung nach dem Zusammenbruch der vom Ost- West-Systemkonflikt gepragten bipolaren Machtkonstellation von einer 'Weltpolitik im Umbruch' hat sich jedoch nicht bestatigt. Im Gegenteil stieg die Zahl der Kriege zwischenzeitlich um gut ein Viertel auf uber 50 an und auch ihre Intensitat war nicht rucklaufig. Manche Politikwissenschaftler, wie zum Beispiel Bassam Tibi sprechen daher von einer 'neuen Weltunordnung'. Die Auseinandersetzungen in Bosnien, Somalia und Ruanda wurden als Symbole fur eine neue Art des ethnischen Konfliktes/Volkermordes gesehen, wie auch fur das Scheitern internationaler Vermittlung und Intervention. Die neuen Konflikte werden zunehmend aus Nationalismus, ethnischen oder religiosen Spannungen heraus erklart. Bis 1990 wurde diese hauptsachlich ethnische Konfliktdimension fast immer gegenuber der ideologischen unterbetont. Haufig wurden Konflikte so in das Schema des Kalten Krieges 'ubersetzt' und durch das Engagement einer der beiden Supermachte oft auch zu dessen Bestandteil. Nach Darstellung der veranderten Konfliktlage seit Ende des Kalten Krieges soll die Frage geklart werden, inwiefern die Konfliktursachen Ethnizitat und Religion eine Rolle spielen, oder ob sie die dominierende Konfliktursache in Gegenwart und Zukunft darstellen. Hiervon ausgehend soll diese Arbeit die These prufen, dass sich in vielen Gegenden der Welt eine 'Privatisierung des Krieges' (Herfried Munkler 2001: 223) in zunehmend innerstaatlichen Konflikten und ein Verlust des staatlichen Gewaltmonopols abzeichnet, wir es also vorherrschend mit einer neuartigen Konfliktform zu tun haben und zu tun haben werden.