Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediavistik, Note: 2,3, Universitat Trier, 25 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Hartmanns von Aue 'Erec' ist eines der beruhmtesten mittelhochdeutschen Epen. Entstanden ist es um 1180 nach einer Vorlage von Chrétien de Troyes' 'Erec et Enide'. Trotz seiner hohen Bekanntheit sind nur wenige Handschriften uberliefert, nur eine 'einzige fast vollstandige Handschrift gehort dem Anfang des 16. Jahrhunderts an' (Mertens 51). Diese Handschrift A, gehort in das Ambraser Heldenbuch und seine Vorlage ist vermutlich aus der ersten Halfte des 13. Jahrhunderts. (Mertens 51) Der Anfang fehlt und außerdem sind viele Namen durch Falschverstehen entstellt. Neben der Handschrift A gibt es noch drei weitere unvollstandige altere Handschriften (K, W, V). In Hartmanns Werk geht es um Erec, Sohn des Konigs Lac und Mitglied von Artus' Hof. Als junger Konigssohn wird er im Beisein der Gemahlin von Konig Artus beleidigt und reitet aus, um seine Ehre wieder herzustellen. Er gewinnt dabei die Hand Enites, die Tochter eines verarmten Grafen ist. Doch dort ,,verliegt' er sich - er ist durch die Liebe zu seiner jungen Frau so gefesselt, dass er sich von den Menschen isoliert und seine Pflichten als Herrscher vernachlassigt. Er verliert seine Ehre. Enite begleitet ihn auf aventiure, um die verlorene Ehre wieder herzustellen. Wahrend der Fahrt verhalt sich Erec Enite gegenuber ungewohnlich, belegt sie unter anderem mit einem Sprechverbot. Nach zahlreichen bestandenen Abenteuern gelingt es, die Ehre wiederzuerlangen. Das Paar versohnt sich und kommt nun seinen Herrscherpflichten nach. In der Literatur wird Hartmanns 'Erec' viel diskutiert. Kuhn (1973) beschreibt das Werk als 'Machwerk' (Kuhn 17) und 'hochst subtil zusammengefugte[s] Ganze{s]', kurz: Er stehe 'im [G]anzen nicht sehr uberzeugend vor uns'. (Kuhn 1969, 133) Hiermit impliziert er Geringschatzung des fruhen Werkes von Hartmann oder zumindest, dass Probleme und Widerspruche bei genauerem Hinsehen auftreten. Es wird dem modernen Leser bei der Lekture der riesigen Menge an Sekundarliteratur schnell klar, wie heiß diskutiert und schwer zuganglich der Text ist. Vor mehr als 800 Jahren hatten die Menschen andere Werte und Richtlinien und so ist es nicht verwunderlich, dass viele Erecs Verhalten als seltsam oder gar ungerecht beurteilen. 'Erec' gibt Einblick in eine Zeit, die sich sehr von der Moderne unterscheidet, und dennoch reizvoll ist. Auch muss man sich vor Augen halten, dass die mittelalterlichen Werke nicht als Spiegel der Gesellschaft benutzten, sondern als 'Lebenslehre'. (Viscardi 23)...