Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1, Freie Universitat Berlin (Inst. fur Theaterwissenschaft), Veranstaltung: PS: New Hollywood - Technik, Ästhetik, Ökonomie, Sprache: Deutsch, Abstract: Etwa Mitte der 80er Jahre hat der Computer seinen Einzug in die Kinoproduktion gehalten. Mittlerweile konnen fast alle Bereiche der Filmherstellung auf computergestutzte Systeme zugreifen, sei es in der Bildbearbeitung, im Schnitt, in der Synchronisation oder Kamerasteuerung, um nur einige zu nennen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Computeranimation und ihrer Verbindung mit Realfilmaufnahmen. Die Fortschritte, die in diesem Bereich seit dem Beginn der 90er Jahre gemacht wurden, sind gewaltig, und das Tempo dieser Entwicklung scheint immer noch weiter anzusteigen. Die neue Technologie gewinnt aber nicht nur fur das Kino an Bedeutung: Die 'Neuen' - digitalen - Medien dringen zunehmend in alle Lebensbereiche vor und sind Zeichen einer globalen Entwicklung zur Informationsgesellschaft und des damit einhergehenden fortschreitenden Abstraktionsprozesses der Kommunikation. In starker Wechselwirkung mit einer massiven Expansion des Wirtschaftsfaktors leitet die zunehmende elektronische Durchdringung der Gesellschaft neue Strukturen im Herstellungs- und Distributionsverfahren ein und wirkt sich nachhaltig in einer spezifisch technischen Ästhetik und einer entsprechend technisch orientierten Wahrnehmung aus. Dieser Trend lost auf der einen Seite eine Welle der Euphorie aus, die im Technokult v.a. junger Leute aber auch in den hoffnungsvollen Wirtschaftsprognosen des Medienbereichs ihren Ausdruck findet. Auf der anderen Seite beobachten Kritiker mit Sorge und Mißtrauen die unaufhaltsamen Veranderungsprozesse, die der Computer in Kultur und Gesellschaft herbeifuhrt: Veranderungen des Weltbildes, zunehmende Schnelllebigkeit, Erfahrungsverlust des Korpers zugunsten einer Immaterialisierung von Arbeitsmitteln und -prozessen, was Buckminster Fuller das 'Ephemerwerden der Arbeit' nannte. An der Schnittstelle der Extreme fuhrt die Auseinandersetzung mit der neu enstehenden Medienumwelt, zu der auch das digitale Kino gehort, zu einer Fulle von ethischen, anthropologischen und kulturellen Konflikten. Die notwendige Interdisziplinaritat, die sich bei der wissenschaftlichen Betrachtung der Neuen Medien zwangsweise ergibt, bringt eine Komplexitat mit sich, die zugleich die steigende Unubersichtlichkeit und Ungreifbarkeit dieser neuen Medienwelt reflektiert. Ziel der folgenden Arbeit ist es, einige der zentralen wissenschaftlichen Thesen aus bereits vorliegenden Publikationen aufzugreifen und einander gegenuberzustellen, sowie [...]