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Ich will genesen, ich will sie vergessen. Mit diesem Entschluß erwachte ich eines Morgens. Ich werde weit, sehr weit weggehen, nach einem Ort, wo die Luft nicht mehr voll ist von der Erinnerung an sie, von meinem Fieber und von meiner Qual, wo nichts von ihr zu mir sprechen wird, weder die Landschaft, noch irgendein Pfad, noch der Duft, der über die Gefilde weht. Ich werde meine Kleidung wechseln, denn sie scheint mir noch ihr Parfüm zu bewahren. Der Zug hat mich in die Provence gebracht, an die Meeresküste, und nachdem ich lange umhergeirrt bin, habe ich in diesem Fischerdorf Rast gemacht, am Ufer des Var, drei Meilen von Toulon. Welche Ruhe herrscht hier! Ich beneide die Existenz dieser Wesen, die mich umgeben, ich wünschte, ich hätte immer gelebt wie sie. Zwar haben sie auch ihre Sorgen und ihre Leiden, aber ihre Blicke sagen mir, daß sie nicht die heftigen Krisen der Leidenschaft und jene Nervenqualen kennen, die in der Atmosphäre von Paris entstehen. Zwei Tage sind vergangen. Ich bin in Feld und Wald umhergestreift und habe mich bemüht, alle Gedanken, die von dort herüber nachkamen, zu verscheuchen und durch gesunde physische Müdigkeit meine Seele gefühllos zu machen. Die Ruhe der Natur hat mir etwas Frieden gegeben, und da mir hier alles, die Dinge und die Menschen, fremd ist, habe ich die unendlich süße Empfindung, in einer Gegend zu weilen, in der ich niemals zu leiden brauchte. Das Meer ist so ruhig, die Unendlichkeit so erhaben, daß mir in dem Augenblick, da in der Dämmerung die blendende Sonne erblassend in die Fluten sank, alle menschlichen Leidenschaften eitel und nichtig erschienen ... Als sich heute morgen der Mistral erhob, erfüllte er den Raum mit einer langen, ängstlichen und mutlosen Klage, die aus weiter Ferne zu kommen schien, mit verborgener Herzensnot, mit all dem, was jammernd und verzweifelnd auf dem Grunde meiner Kindheit und meiner Erinnerungen schlummert. Das ist meine Seele von einst, die da erwacht und weint ... Oh! Alles, der Regen, der Sturm, der Schnee, der starke Frost mehr noch als der Wind, das alles erfüllt die Natur mit einem unendlichen Seufzer. Selbst der Ruf der Sirene mitten im Ozean ist weniger grausig. Von meinem Fenster sehe ich, wie die Bäume sich biegen, sich drehen, tiefe Verbeugungen nach allen Seiten machen, nach rechts, nach links, vorwärts, rückwärts, umgeben von Staubwirbeln ... Die armen Bäume! Gestern bewunderte ich ihre Heiterkeit; sie tranken das so lieblich, das vom Himmel strömende Wasser ...

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Generi Romanzi e Letterature » Classici

Editore Books On Demand

Formato Ebook con Adobe DRM

Pubblicato 16/03/2020

Lingua Tedesco

EAN-13 9783746078823

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Dirnenliebe
 

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