Dostojewskijs Beteiligung an einem Gesprachskreis, in dem fruhsozialistische Ideen diskutiert wurden, hatte ihn fast das Leben gekostet. Nach seinen Straflingsjahren wandelte sich der russische Autor zu einem erbitterten Gegner des westeuropaischen Sozialismus, in dem er gar den Antichristen zu erkennen glaubte. Dagegen predigte er einen christlich bestimmten russischen Sozialismus. Das Jahrbuch behandelt das Titelthema unter zwei Blickwinkeln: Einmal geht es darum, was verstand Dostojewskij selbst unter Sozialismus, und wie spiegelt sich dieses Verstandnis in seinen Romanen wider. Zum anderen wird danach gefragt, wie sich bekennende Sozialisten im 20. Jahrhundert zum Werk dieses »vertrackten« russischen Schriftstellers geaußert haben.