Schulreformen stehen seit drei Jahrzehnten weltweit auf der Tagesordnung. Diese Reformen haben einen gemeinsamen Kern, der den Schwerpunkt auf Schulautonomie, freie Schulwahl, Wettbewerb zwischen Schulen, zielfuhrendes Schulmanagement, hohe Lehrerqualitat und testbasierte Rechenschaftspflicht von Schulen legt. Richard Munch und Oliver Wieczorek haben anhand der Forschungsliteratur und eigener statistischer Analysen auf Grundlage von PISA-Daten der OECD detailliert untersucht, inwieweit diese Reformen in vier exemplarischen Landern, die ihrem je eigenen Entwicklungspfad folgen, zur Verbesserung der Bildungsleistungen und zur Verringerung ihrer Determination durch den soziookonomischen Hintergrund der Schulerinnen und Schuler gefuhrt haben: im Vereinigten Konigreich, in Deutschland, Schweden und Finnland. Anders als von der globalen Reformagenda postuliert, haben sich die Steuerungsinstrumente in allen vier untersuchten Landern als unwirksam erwiesen.