Wir befinden uns im Jahr 240. Ein Christ namens Africanus schreibt einen Brief an Origenes mit vielen Einwanden und Schlagen gegen gewisse Passagen und Bucher, von denen er meint, sie gehoren gar nicht in die Heilige Schrift weil sie gefalscht seien. Anlass sind die Geschichten von "Susanna" und "Bel und Drache", die die Juden aus ihrer Schrift entfernten, die Christen aber noch im Buch Daniel haben. Origenes, der alle griechischen und hebraischen Texte jahrzehntelang Wort fur Wort studierte und verglich, schreibt einen langen Antwortbrief, der uns einen tiefen Einblick in die Lehre und Praxis der Gemeinden Christi im dritten Jahrhundert gibt, wie sie mit der Frage umgingen, die bis heute viele Menschen irritiert und das Christentum spaltet. Wir stehen hier, 100 Jahre vor Entstehung der Romisch-Katholischen Kirche, am Beginn der Diskussion, ob die sogenannten Apokryphen zurecht von den Juden aus dem Alten Testament geworfen wurden oder ob sie nicht doch wahr und von Gott inspiriert sind. Der Brief von Origenes an Africanus ist die beste Anleitung, die wir von den fruhen Christen zum Thema Apokryphen haben. Er sagt uns, was in all diesen Fallen zu tun ist.