Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universitat Potsdam (Germanistik), Veranstaltung: Grundkurs B Erwin Strittmatter II, 27 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach funf Jahren der intensiven Arbeit am dritten Band des Wundertaters und einem zwei Jahre wahrenden 'Ringen' um dessen Veroffentlichung erscheint dieser schließlich im Jahr 1980. Dieser Zeitraum spiegelt sich in authentischer Weise in Strittmatters erst 1990 veroffentlichtem Werk 'Die Lage in den Luften' wider. In ahnlicher Tradition steht auch das 1981 veroffentlichte, jedoch bereits in den 1960-er Jahren verfasste Werk 'Selbstermunterungen', das in ahnlicher Weise Auskunft gibt uber Strittmatters Selbstverstandnis und die neue poetische Konzeption. So ist fur den 21.Mai 1976 vermerkt: 'Der Entschluß, den WUNDERTÄTER III ohne Rucksicht auf parteipolitische Konventionen und so zu schreiben, daß er einzig der Wahrheit dient (oder dem, was ich fur die Wahrheit halte), leitete einen neuen Abschnitt in meinem Leben und in meiner Arbeit ein.' Dieser 'neue Abschnitt' seines Lebens sei gepragt durch die 'Befreiung', vor allem von der parteilichen 'Sektiererei', welche er 'im dritten WUNDERTÄTER kunstlerisch abhandeln' wird. Je weiter die Arbeit an eben jenem Roman voranschreitet, je sicherer scheint sich Strittmatter zu sein, wie er am 24.Januar 1977 außert, er 'schreibe ... gar zum ersten Mal von der Position aus, daß nicht veroffentlicht werden wird, was ich schreibe, und auch, was ich dann schreiben werde, wird aus politischen Grunden nicht veroffentlicht werden.' Dies bezeichnet er als 'das große Abenteuer' seiner 'letzten Lebensjahre'. In 'Kindlers Neuem Literatur Lexikon' wird Strittmatters poetisches Hauptanliegen mit der poetischen Behandlung des ''Anderswerden[s]de[s] Menschen''beschrieben. Maßgeblich wurden hierbei der Interaktion und (Selbst-)Reflexion der Figuren, insbesondere deren Konflikten und ihrer Bewaltigung, Ausdruck verliehen. Der 'autobiographische Bezug, die Gestaltung naiver Helden, eine bildhafte Sprache, die auch Dialektformen einbezieht, und die Verwendung satirischer und ironischer Mittel [zahlen] zu den wichtigsten Elementen seiner Schreibweise'. Dabei ist diesen Werken immanent, den Prozess des Anderswerdens des menschlichen Individuums in vielfaltiger Hinsicht darzustellen. Ausdruck dieser Personlichkeitsentwicklung sind sowohl die autobiographischen Schriften 'Selbstermunterungen' und 'Die Lage in den Luften' wie auch die autobiographische Zuge tragende 'Wundertater'- und 'Laden'-Trilogie. [...]