"Eine kaiserliche Botschaft" ist eine kurze Parabel von Franz Kafka, die 1917 entstand. Sie wurde, nach Vorabdruck in der judischen Wochenschrift "Selbstwehr" am 24. September 1919, 1920 in dem Sammelband "Ein Landarzt" veroffentlicht. Der Text ist Bestandteil des erst postum veroffentlichen Werkes Beim Bau der Chinesischen Mauer. Der Leser sieht sich personlich angesprochen als einzelner "jammerlicher Untertan". Diesem hat der Kaiser vom Sterbebett aus eine Botschaft gesandt, wobei er sich noch bestatigen ließ, dass der Bote sie richtig wiedergab. Aber dieser wird niemals den Adressaten erreichen. Er wird gar nicht bis zum Ausgang des riesigen Kaiserpalastes gelangen, erst recht nicht das gigantische Reich durchqueren konnen. An den Leser gewandt endet die Parabel: "Du aber sitzt an deinem Fenster und ertraumst sie Dir, wenn der Abend kommt".