Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lander - Mittelalter, Fruhe Neuzeit, Note: 1,0, FernUniversitat Hagen (Historisches Institut), Veranstaltung: Alteuropaische Schriftkultur, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung In der Stiftsbibliothek von St. Gallen befindet sich die Kopie eines karolingischen Klosterplans, die zwischen 826 und 830 im Kloster Reichenau angefertigt wurde, es handelt sich um den so genannten St. Galler Klosterplan#. Die komplexen Bedurfnisse eines karolingischen Klosters sind in diesem Entwurf bis zur Perfektion befriedigt und gestaltet worden. Auf dem Klosterplan ist der Grundriss einer Klosteranlage mit 55 festen Bauten und 341 Inschriften aufgetragen, die zum Teil in Versform auf die Bedeutung der Gebaude hinweisen. Mit und am Klosterplan ist viel geforscht worden. Bereits 1604 hat Heinrich Cansius die metrischen Inschriften des Plans veroffentlicht, 1704 erschien die Zeichnung in einem Kupferstich von Jean Mabillon, 1844 brachte Ferdinand Keller den Plan in einem Steindruck heraus. Seit 1952 existiert ein Faksimile des Klosterplans, das im Offsetdruckverfahren in acht Farben hergestellt wurde und der Forschung enormen Auftrieb gegeben hat. Es gibt in der Wissenschaft keinen Zweifel daruber, dass es sich beim St. Galler Klosterplan um eine Kopie, genauer um eine Pause und nicht um eine Originalzeichnung handelt#. Der Plan muss in einer warmen Gegend also im Suden entstanden sein, da die im Plan angelegte zweckmaĆige Ausrichtung der Gebaude so nur in einem warmen Landstrich Sinn macht. Im Plan bekommen daher alle wichtigen Gebaude einen 'kuhlen' Platz im Plan zugewiesen, wie z.B. die Bibliothek, das Skriptorium, die Schule und die Abtspfalz. Die Versorgungseinrichtungen des Klosters werden im Idealplan im Sud-Westen angesiedelt. Uneinigkeit besteht in der Forschung uber die genaue Entstehungszeit der Originalvorlage des Klosterplans. Einige Wissenschaftler vertreten die Ansicht, dass die Originalvorlage des Klosterplans wahrend der Aachener Reformsynoden von 816 bis 817 hergestellt wurde#. Konrad Hecht datiert die Entstehung bereits auf 792 und fuhrt dies auf die 'basilika praegandis' des Reformabts Benedikt von Aniane zuruck.