Dieses eBook: "Enneaden" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfaltig korrekturgelesen. Plotin vertrat einen radikalen idealistischen Monismus (Zuruckfuhrung aller Phanomene und Vorgange auf ein einziges immaterielles Grundprinzip). Das Ziel seiner philosophischen Bemuhungen bestand in der Annaherung an das "Eine", das Grundprinzip der gesamten Wirklichkeit, bis hin zur Erfahrung der Vereinigung mit dem Einen. Der den Sinnen unzugangliche Teil der Gesamtwirklichkeit gliedert sich nach seiner Lehre in drei Bereiche: das Eine, den absoluten, uberindividuellen Geist (nous oder nus) samt den platonischen Ideen und das Seelische (Weltseele und andere Seelen). Die sinnlich wahrnehmbare Welt ist das Ergebnis einer Einwirkung aus der geistigen Welt auf die formlose Urmaterie, in der dadurch die Gestalten der verschiedenen Sinnesobjekte in Erscheinung treten. Das Eine bleibt somit einem verstandesmaßigen, diskursiven Begreifen prinzipiell entzogen. Außerdem meint er, es gebe einen ubervernunftigen Zugang zum Einen, da es erlebt werden konne. Dies werde moglich, wenn man sich nach innen wende und nicht nur das Sinnliche, sondern auch alles Geistige hinter sich lasse. Einen solchen Vollzug der Annaherung an das Eine und Vereinigung mit ihm hat Plotin als wiederholtes Erlebnis fur sich selbst in Anspruch genommen. Wegen seiner Behauptung, es gebe eine das Denken ubersteigende Erfahrung einer hochsten Wirklichkeit, wird Plotin oft als Mystiker bezeichnet. Plotin (205-270) war ein antiker Philosoph. Er war der Begrunder und bekannteste Vertreter des Neuplatonismus. Seine Ausbildung erhielt er in Alexandria bei Ammonios Sakkas, von dem er maßgebliche Impulse empfing. Ab 244 lebte er in Rom, wo er eine Philosophenschule grundete, die er bis zu seiner todlichen Erkrankung leitete. In Kreisen der politischen Fuhrungsschicht des Romischen Reichs erlangte er hohes Ansehen.