Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Psychologie - Methoden, Note: 2, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universitat Bonn, 52 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Abstract Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Fragestellung, ob das universitare Studium an deutschen Hochschulen geschlechtsspezifisch ausgerichtet ist. Inwieweit wird innerhalb der akademischen Ausbildung die Unterschiedlichkeit von mannlichen und weiblichen Studierenden berucksichtigt. Theoretischer Hintergrund bilden die Ergebnisse der Geschlechter- und Sozialisationsforschung zum Bestehen gegenwartiger sozialer Geschlechterrollen, sowie die Annahme, dass die Hochschulausbildung an das Werte-, Kompetenz- und Lebensmodell der sozialen mannlichen Rolle angepasst ist. Gleichzeitig wird die soziale weibliche Rolle im universitaren Kontext nicht berucksichtigt. Dieses Ungleichgewicht widerspricht dem Konzept der Chancengleichheit, welches sich auf das gleichzeitige Berucksichtigen von Interessen und Bedurfnissen beider Geschlechter bezieht, so dass die Studienbedingungen fur beide Geschlechter im gleichem Maße forderlich sind. Zur Beantwortung der Fragestellung werden sechs Dimensionen der Studienbedingungen auf deren geschlechtsspezifische Ausrichtung hin untersucht. Dabei handelt es sich um 'zeitliche Studienplanung', 'Kommunikationsverhalten', 'Lehrverhalten', 'Lernverhalten', 'Beziehungsverhalten' und um 'Sozialkompetenz der Lehrkrafte', die mittels einem eigens fur dieses Thema konzipierten Fragebogen einer Bewertung durch die Studierenden unterzogen wurden. Die Ergebnisse der Untersuchung verlaufen hypothesengemaß und zeigen, dass funf von sechs Studiendimensionen von den mannlichen Studierenden im Vergleich zu den weiblichen Studierenden tendenziell als angenehmer erlebt wurden. Dies deutet darauf hin, dass es eine optimalere Übereinstimmung von Studienbedingungen und Werte-, Kompetenz- und Lebensmodell der mannlichen Studierenden gibt. Gleichzeitig deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Bedurfnisse, Interessen und Kompetenzen der weiblichen Studierenden innerhalb der universitaren Ausbildung weniger Berucksichtigung finden. Die Ergebnisse verlaufen konform zur Annahme, Geschlechterrollen bestunden noch und das Bildungssystem Hochschule sei angepasst an soziale mannliche Denk-, Lern- und Lebensmodellen.