Es wird Zeit, sich im Kampf gegen Rechtsextremismus den Geschichten der Zeitzeug*innen neu zu widmen. Die Zeitzeugin, Musikerin und Antifaschistin Esther Bejarano (19242021) wurde mit 18 Jahren nach Auschwitz deportiert. Sie musste Akkordeon im beruchtigten »Auschwitzer Madchenorchester« spielen, kam spater in das KZ Ravensbruck und floh bei Kriegsende wahrend eines Todesmarschs. Bis zu ihrem Lebensende kampfte sie gegen die deutsche Geschichtsvergessenheit an. Benet Lehmann hat viele Gesprache mit ihr gefuhrt. Als Mitglied der letzten Generation, die noch unmittelbar mit Zeitzeug*innen sprechen kann, begibt sich Benet Lehmann auf die Spuren ihres Lebens mithilfe aktueller Forschung und im Licht gesellschaftlicher Entwicklungen. Welche Rolle spielt das Erbe der Zeitzeugenschaft heute noch? Was heißt es, Erinnerungskulturen in einer postmigrantischen Gesellschaft miteinander in Beziehung zu setzen? Wer erinnert an wen und warum? Und vor allem: Hilft Erinnerungskultur gegen Antisemitismus und Rassismus?