Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: gut - sehr gut, Universitat Basel (Philosophisches Seminar), 38 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Idee, den Menschen als einzelnes Subjekt oder Gattung in seiner Beschaffenheit zu verbessern, ist so alt wie die Menschheit selbst. Moderne Wissenschaft und Technik eroffnen uns jedoch im 21. Jahrhundert Wege und Moglichkeiten, diesen so tief verwurzelten Wunsch in Erfullung gehen zu lassen, von denen vergangene Generationen nur traumen konnten. Mittels gentechnischen Massnahmen und medizinischen Technologien, so versprechen uns Zukunftsforscher, konnte der Mensch ohne besondere Anstrengung nicht nur gesunder und langlebiger, sondern auch intelligenter, glucklicher, begabter, schoner und tugendhafter werden. Wahrend eine solche Vision in manchen Begeisterung und Hoffnung weckt, lost sie in anderen Angst und Skepsis aus. Ist eine Veranderung der menschlichen Substanz und der menschlichen Natur mittels technischer Mittel uberhaupt zulassig und erstrebenswert? Widerspricht es nicht zutiefst unserer ethischen Intuition, ein Ziel zu erreichen, ohne den entsprechenden Weg dafur zuruckgelegt zu haben? Werden nicht Authentizitat und Autonomie verloren gehen, wenn uns die Technik zu dem macht, was wir sind? Sind die gesellschaftlichen Folgen solcher Änderungen tragbar, oder vergrossern wir damit die soziale und globale Ungerechtigkeit? Über diesen und anderen Fragen hat sich in den letzten Jahren eine lebhafte philosophische Debatte entfacht. Als Sammelbegriff fur die verschiedenen physischen, kognitiven und emotionalen Verbesserungen der menschlichen Konstitution, die zur Diskussion stehen, hat sich das englische 'Enhancement' durchgesetzt. In der vorliegenden Arbeit soll diejenige Seite der aktuellen Debatte beleuchtet werden, die sich kritisch mit den Moglichkeiten von Enhancement auseinandersetzt. In einem ersten Teil sollen ethische Grundsatzargumente gegen alle oder einige Formen von Enhancement auf ihre Stichhaltigkeit hin uberpruft werden, wahrend im zweiten Teil die Frage im Zentrum steht, welche Argumentationsgrundlagen verschiedene ethische Entwurfe Gegnern von Enhancement zur Verfugung stellen. Zuvor soll geklart werden, welches Bedeutungsspektrum der Begriff 'Enhancement' umfasst und auf welcher Seite die Beweislast liegt, wenn es um die Erforschung und Einfuhrung, respektive Ablehnung und Kriminalisierung entsprechender Technologien geht.