Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Globalisierung, pol. Ökonomie, Note: 1,3, Philipps-Universitat Marburg, 145 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die institutionellen Arrangements von Gesellschaft und Staat, Staat versus Wirtschaft, die politische Meinungsbildung und Umsetzung der Vorgaben waren im franzosischen Nationalstaat seit jeher gepragt von einer etatistischen, dirigistischen Logik und Ideologie. Hintergrund war der Leitgedanke einer 'grande nation', die uber ausgewahlte und subventionierte Staatsprojekte ihre wirtschaftliche Stellung im europaischen Kontext aufrechterhalten sollte. Dem Staat kam hierbei eine exponierte Stellung zu, erschien er doch als Inbegriff des Gemeinwillens, Garant fur soziale Gleichheit und als unerschutterlicher Fels in der Geschichte Frankreichs. Wie macht sich das Phanomen der Europaisierung in einem zentralistischen Staatsgefuge bemerkbar? Halt die Tradition der Entscheidungsfindung und Realisierung diesem Druck stand? Ergeben sich neue Akteurskonstellationen, die das Land in eine andere Richtung lenken, fernab egalitaren Gedankengutes? Speziell seit Ende der 90er Jahre wird wiederholt von 'Frankreichs neuer Wirtschafts- und Gesellschaftsdynamik' gesprochen und die 'grande nation' erfreut sich großer Beliebtheit bei institutionellen Anlegern. Unser Nachbar hat sich scheinbar sehr erfolgreich an die veranderten Rahmenbedingungen angepasst und wartete mit deutlichem Wirtschaftswachstum auf. Mit zunehmender Internationalisierung der Konzerne, dem Entstehen diversifizierter Strukturen, veranderter Unternehmensstrategien und einer modifizierten Unternehmenskultur beschritt Frankreich den Weg zu einem neuen Wachstumsmodell anglo-amerikanischer Pragung. Im Jahre 2001 wurde das Finanzkonsortium von Banque Nationale de Paris (BNP) und Paribas gemessen an der Marktkapitalisierung zur großten Bank im ganzen europaischen Raum. Dies nur ein Beispiel der Kette von Marktfuhrerschaft franzosischer Unternehmen auf dem europaischen Kontinent. Der durch die Europaisierung ausgeloste Anpassungsdruck hat sich verscharft, die fortschreitende Marktintegration in Europa fungiert als Sprungbrett fur eine verbesserte Wettbewerbsfahigkeit im globalen Maßstab.