Es gibt kaum ein Lebensthema, das so geheim gehalten wird, wie Facelift. Damit will dieses Buch aufraumen, in dem es mit uber 30 schonungslosen Farbfotos zeigt, wie das aussieht nach der Operation und wie sich der Heilungsprozess optisch hinzieht, bis man wieder unter die Leute kann". Facelift operativ. Ein Tabu-Thema, das doch so viele interessiert? Wie kommt es, dass eine Marianne Koch mit 80 junger aussieht als mit 70? Sind es die Gene, dass Gundula Gause seit 20 Jahren faltenfrei Nachrichten vortragt? Petra Gerster war da schon mutiger, auch wenn das Gestandnis" in ihrem Buch eher durch die Blume durchsickerte. Und was ist mit Alice Schwarzer los? Von einem Tag auf den anderen sieht man sie trotz kritischer und kluger Tone schon lacheln. Ja, Facelift bringt das Lacheln zuruck. Die Menschen begegnen sich wieder gern im Spiegel und lacheln selbstbewusst zuruck. Doch der Weg dorthin wird vertuscht. Die meisten nehmen Urlaub und kehren entspannt und scheinbar prachtig erholt zuruck. Bloß nichts sagen. Die Journalistin Ute Fischer wollte aber vorher wissen, was auf sie zukame, fand aber kein Buch daruber. Nirgendwo gab es Fotos, wie man direkt nach der Operation aussieht, wo Schwellungen und blaue Flecken auftreten, wie sie wandern, kommen und wieder verschwinden. Zugegeben: Das sieht nicht unbedingt erstrebenswert aus. Aber es geht ja vorbei. Was sind die Alternativen und was die Risiken und wie kann man sie minimieren? Woran erkennt man den richtigen Chirurgen? Über Facelift gab es nur" das Buch eines Mannes. Der hatte ganz andere, eben mannliche Sorgen und Überlegungen als eine Frau, begriff Ute Fischer. Also schrieb sie ein ehrliches Buch uber ihr Facelift mit allen Details uber das Vorher, die Operation selbst und die Heilungsphase. Das Ergebnis ist ein Ratgeber und trotzdem eine Mischung aus sachlichen Fakten und subjektivem Empfinden. Auf unterhaltsame Weise durfen die Leserin und der Leser unter ihre Haut und ein wenig in ihre Seele schauen. Dieser Blick verrat Zaudern und Zuversicht, Auseinandersetzung mit sich selbst und den nachsten Angehorigen und Freunden, zudem die Freude, sich außerlich selbst wieder zu begegnen, aber auch Intimes, woruber kein Arzt spricht, woran auch kein Arzt denkt. Frauen fuhlen anders.