Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegrundet, das Kinderheim der glucklichen Waisenkinder. Denise formt mit glucklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg uberzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. »Ist es noch weit, Mutti? Meine Fuße sind ganz mude. Ich kann keinen Schritt mehr gehen.« »Warte, ich trage dich, Flori. Es ist nicht mehr weit, vielleicht noch funf Minuten. Dort hinter den Baumen kannst du schon die Dacher von Sophienlust sehen.« Eva de Collon blieb stehen und schenkte ihrem kleinen Sohn Florian ein zartliches Lacheln. Das Kind brauchte nicht zu ahnen, wie elend sie sich fuhlte und dass ihr jeder Schritt zur Qual wurde. Sie biss die Zahne zusammen, als sie Flori hochhob und das Gewicht des Kindes sie schier zu Boden drucken wollte. Sie ging ein paar Schritte, dann sah sie die Kinder. »Guten Tag«, sagten Dominik und Malu wie aus einem Munde, als sie die zierliche fremde Dame sahen. Benny, Malus Wolfsspitz, kam zutraulich heran und wedelte freundlich mit dem Schwanz. »Ein Hund! Mutti, ein Hund«, rief Flori und zappelte, weil er vom Arm seiner Mutter wieder herabwollte. »Guten Tag, Kinder. Ihr seid sicher von Sophienlust. Ist Frau von Schoenecker zu sprechen?« »Mutti ist da, gnadige Frau.