Zwischenprufungsarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Padagogik - Schulpadagogik, Note: 1,3, Universitat Potsdam (Institur fur Padagogik), Veranstaltung: Methodenvielfalt im Unterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: Nachdem ich mit der Problematik der Methodenvielfalt in dem Seminar 'Methodenvielfalt im Unterricht' vertraut gemacht wurde, mochte ich in dieser Arbeit den Begriff der Freiarbeit, als eine Moglichkeit des Offenen Unterrichts genauer betrachten. Wie bereits der Titel verrat, sollen im Zentrum meiner Überlegungen die Moglichkeiten und Potenzen der Realisierung von Freiarbeit in der Sekundarstufe, insbesondere am Gymnasium1, stehen. Aus der zahlreichen Literatur, die sich mit der Freiarbeit auseinandersetzt, wurde mir deutlich, dass der Begriff des Freien Arbeitens bis vor einigen Jahren hauptsachlich im Zusammenhang mit der Grundschule verbunden wurde, wo es mittlerweile als Methode durchaus akzeptiert ist und verhaltnismaßig haufig angewendet wird. Betrachtet man aber den Sekundarstufenbereich, muss man feststellen, dass dieser kaum Beachtung fand oder dass offenere Unterrichtsformen wie Freiarbeit hier weitaus weniger anerkannt waren. Offener Unterricht fand, wenn uberhaupt, meist außerhalb des schulinternen Unterrichts statt, wie z.B. in Projektwochen oder Studienfahrten.2 Daran hat sich bis heute nicht wirklich viel geandert. Doch zeigt die neuere Literatur, dass es im Zuge der Reformbewegung immer wieder Bestrebungen gab und gibt, Freiarbeit auch in den Sekundarstufenbereich zu integrieren. Dazu sollen 'Bruckenschlage von der Grundschule her zu den weiterfuhrenden Schulen hin' (Groß 1992: 41) gezogen werden3, denn hier herrscht eine Kluft. Anfangs wurde oft versucht, Methoden der Grundschule auch in den Sekundarstufenbereich zu ubernehmen. Doch mittlerweile gibt es immer mehr Literatur mit speziellen Handlungsanweisungen und -hilfen zum erfolgreichen Umgang mit Freiarbeit in der Sekundarstufe. Einer der Autoren, der sich speziell mit diesem Thema beschaftigt hat, ist Claus C. Krieger. Er vertritt die Meinung, dass Freiarbeit sowohl in der Grundschule als auch in der Sekundarstufe absolut sinnvoll sei. Sie konne die bis heute 'bestehende Kluft zwischen Schulwirklichkeit und schulerorientierten Intentionen der Bildungsplane' schließen und sei ein wesentlicher Beitrag zur 'Humanisierung der Schule' (Krieger 1994: IX). [...] 1 Das Gymnasium findet in meinen Untersuchungen besondere Beachtung, da dieses uber die Sek. I hinaus noch uber einen zweiten Sekundarstufenbereich verfugt. 2 Siehe hierzu auch die Ausfuhrungen von C.G. Krieger (1994 : IX) 3 'Von der Grundschule lernen' heißt es bei Werner G. Mayer (1992: 14).