Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lander - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,7, Westfalische Wilhelms-Universitat Munster (Historisches Seminar ), Veranstaltung: Geschlecht und Gesellschaft in Deutschland und Frankreich (1750-1850), 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Kann eine weibliche Lebensweise als emanzipiert oder rebellisch bezeichnet werden, die vom familiaren und gesellschaftlichen Umfeld z.T. anerzogen und erwunscht wurde? Und kann der Begriff 'Emanzipation' im Kontext der geschlechtlichen Gleichstellung fur weibliche Lebenswelten und -wirklichkeiten in den fruhromantischen judischen Salons in Berlin angewendet werden? Der Begriff Emanzipation, bezogen auf das weibliche Geschlecht, beschreibt einen Zustand der Selbstbestimmtheit und Unabhangigkeit. Allerdings ist unser Verstandnis dieses Begriffes von den gesellschaftlichen Entwicklungen aus den letzten Jahrzehnten beeinflusst worden. Es erscheint m.E. fraglich, ob sich dieser Begriff zur Beschreibung von Frauen-Leben des ausgehenden 18. bzw. des beginnenden 19. Jahrhunderts eignet. Grundlage fur die vorliegende Arbeit bilden die Lebenswege dreier Frauen: Die der Salonièren Henriette Herz und Rahel Varnhagen und der Dorothea Schlegels, die in beiden Salons verkehrte und mit den Gastgeberinnen von Kindesbeinen an befreundet war. Exemplarisch und vergleichend sollen die eingangs genannten Thesen anhand der Biografien dieser drei Frauen uberpruft werden. Zuvor sollen die Entstehungsbedingungen fur die fruhromantische Berliner Salonkultur unter besonderer Berucksichtigung der daran Teil habenden Frauen dargelegt werden. Der gedankliche Anstoß zur vorliegenden Arbeit ergab sich aus der kritischen Betrachtung der These, die Salonièren seien 'rebellische Tochter'; ihre Tatigkeit und Funktion im Salon sei eine 'Generalprobe fur die Emanzipation der Frau' . Die Forschungslage bietet bisher zur Frauengeschichte in den fruhro-mantischen Salons lediglich Ansatze, wenig tiefer gehende Untersuchungen. Unter dem Aspekt der weiblichen Sozial- und Mentalitatsgeschichte ware dies sicherlich lohnenswert, ubersteigt jedoch bei weitem den Rahmen der vorliegenden Arbeit. Parallelen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Biografien der drei hier behandelten Frauen-Leben sowie Fragen nach ihrem Selbstverstandnis und ihrer Eigenwahrnehmung konnen an dieser Stelle leider nur skizzenhaft dargestellt werden.
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