Freundschaft ist im offentlichen Diskurs um die Zukunft der bundesrepublikanischen Gesellschaft zum Fluchtpunkt sozialer Hoffnungen geworden. Demografischer Wandel, niedrige Geburtenraten, hohe Scheidungsquoten und die Auflosung traditioneller Lebensformen mussen zu der Schlussfolgerung fuhren, dass Familie und Verwandschaft in Zukunft knappe Guter werden. In dieser gesellschaftlichen Phase des Umbruchs taucht das Bild der fursorglichen Freundschaft als Hoffnungstrager auf. Wie sieht das neue Freundschaftsideal aus, und halt es stand, wenn es um leibliche Fursorge, also Krankheit und Sterben, geht? Und konnen reale Freundinnen und Freunde halten, was das neue Ideal der Freundschaft verspricht?