Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich BWL - Bank, Borse, Versicherung, Note: 1,5, Technische Universitat Dresden, 90 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Auf den internationalen Devisenmarkten konnte in der vergangenen Dekade eine Vielzahl von enormen Wahrungsturbulenzen beobachtet werden. Die Krisen des Europaisches Wahrungssystems (EWS) 1992/93, des russischen Rubels und des argentinischen Pesos gehoren zu den prominentesten Beispielen von Wahrungskrisen, die zumeist gravierende wirtschaftliche sowie politische Konsequenzen forderten und im schlimmsten Fall sogar soziale Unruhen auslosten [vgl. BUSSIERE/FRATZSCHER (2002), S. 7]. Die beobachtete Haufigkeit, das Ausmaß und die Moglichkeit einer regionalen Ausbreitung solch starker Wahrungsturbulenzen fuhrte Wissenschaftler, Politiker und Finanzmarktakteure zur Forderung einer effektiveren Krisenvorbeugung, unter anderem durch die verstarkte Nutzung von Fruhwarnsystemen. Bemuhungen zum Aufbau derartiger Prognoseinstrumente, die makrookonomische und strukturelle Defizite einer Volkswirtschaft fruhzeitig erkennen und die Einleitung korrigierender Maßnahmen ermoglichen sollen, begannen bereits nach dem Ausbruch der EWS-Krise 1992/93. Dennoch konnten folgenschwere Wahrungskrisen der jungsten Vergangenheit weder rechtzeitig erkannt, noch deren Ausbruch verhindert oder die negativen Auswirkungen vermindert werden, was auf den bestehenden Forschungsbedarf in der Krisenpravention deutet. Funktionierende Fruhwarnsysteme implizieren einen selbstzerstorenden Mechanismus, wenn die Wirtschaftssubjekte den Wert der daraus gewonnenen Informationen erkennen und sich an diesen orientieren [vgl. LUCAS (1972)]. Unter der Voraussetzung von Lerneffekten und Rationalitat werden dann die Akteure automatisch fur die Bestatigung der Prognosen sorgen. Sowohl die nur selten vorzufindende Existenz der unterstellten Annahmen, als auch unterschiedliche Ergebnisse verschiedener Prognoseverfahren (Rauschen) verhindern in der Realitat die Bildung einer einheitlichen Meinung unter den Wirtschaftsakteuren. Ebenso beeinflussen Fehl- oder Falschinformationen das Handeln der Wirtschaftssubjekte, was unter anderem einen Ansatzpunkt fur Fruhwarnsysteme bildet, die versuchen, relevante Informationen zu strukturieren und zu konzentrieren. Dabei interessiert in der Regel vielmehr die Beantwortung der Frage, ob innerhalb eines gewissen Zeitraums eine Krise auftreten wird oder nicht, als der konkrete Eintrittszeitpunkt und das Ausmaß der Verwerfungen.