Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Freie Universitat Berlin (Institut fur Deutsche und Niederlandische Philologie), Veranstaltung: Friedrich Schiller, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit beschaftigt sich mit der genaueren Betrachtung der Familienverhaltnisse bei Prasident von Walter und dem Musikus Miller in Schillers Drama Kabale und Liebe. Dabei wird zunachst untersucht, was uber den Zustand der Familien zu erfahren ist. Weiterhin wird beleuchtet, inwiefern man von einem Versagen der beiden Vater sprechen kann, und ob dieses eventuelle Versagen fur den Ausgangs des Dramas verantwortlich gemacht werden kann. Die Gattin des Musikus Millers und Mutter Luises spielt in dem Drama keine sehr bedeutende Rolle. So tritt sie nur in den ersten beiden Akten auf, und wird dann spater nur noch einmal kurz erwahnt, als sie ins Spinnhaus gebracht wurde. Sie wird unterschiedlich interpretiert, einerseits als 'beschrankt'1, andererseits auch als 'lebenspraktisch', aber 'von Schiller verstummelt gezeichnet'2. Allerdings soll sie hier nicht naher charakterisiert werden, sondern es soll hier nur kurz auf den Umgang eingegangen werden, den Luises Eltern miteinander pflegen. Miller und seine Frau haben sehr unterschiedliche Einstellungen zu der Verbindung ihrer Tochter mit Ferdinand. Miller betrachtet eine tatsachliche Beziehung als unmoglich: '[...] meine Tochter ist zu schlecht zu Dero Herrn Sohnes Frau, aber zu Dero Herrn Sohnes Hure ist meine Tochter zu kostbar' (I,1 S.5), wahrend seine Frau sich von dem Traum eines sozialen Aufstiegs reizen laßt: 'Gut ist gut, besser ist besser, und einem einzigen Kind mag man doch auch nicht vor seinem Gluck sein.' (I,2 S.9). Der Umgangston Millers gegenuber seiner Frau ist sehr derb, er beschimpft sie haufig, unter anderem mit Gewaltandrohungen (z.B. 'Willst das Violoncello am Hirnkasten wissen?' I,2 S.9) und versucht sie auch tatsachlich korperlich unter Kontrolle zu halten, wenn er sie mit dem Ellenbogen stoßt (I,2 S.8). [...]