Examensarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Deutsch - Padagogik, Didaktik, Sprachwissenschaft, Note: 1,0, , 30 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Anstoß fur die Themenwahl dieser Arbeit waren Aussagen meiner Lerngruppe, dass sie Gedichte 'langweilig' finden. Einige Nachfragen ergaben, dass im Unterricht bisher kognitive Fahigkeiten, wie das Beantworten von Fragen zum Gedicht sowie das Auswendiglernen und Vortragen von Gedichten, im Vordergrund standen. Dies weckte Erinnerungen an meine eigene Schulzeit, die von einem analytisch orientierten Literaturunterricht gepragt waren, der haufig in einem fragend-entwickelnden Unterrichtsgesprach verlief. In solchen Stunden sind nur wenige Schuler aktiv beteiligt. Die anderen gelten schnell als uninteressiert, unbegabt, unkonzentriert und resignieren, obwohl sie einfach nicht genugend Zeit zur Gedankenentwicklung hatten, weil die vom Lehrer gestellte Frage bereits von einem schnelleren Schuler beantwortet wurde. Hinzu kommt, dass der Lehrer mit diesen Fragen haufig eine bestimmte Erkenntnisabsicht verfolgt, die wenig Spielraum fur individuelle Denkwege zulasst. Aber gerade Gedichte erfordern von ihrer Anlage her eine vertiefte, individuelle Auseinandersetzung, um eine personliche Beziehung herstellen und dadurch Freude empfinden zu konnen. Den Schulern das zu ermoglichen, stellt eine Aufgabe des Unterrichts dar. Durch einen veranderten Umgang mit Gedichten kann das erreicht werden. So stellt meines Erachtens ein handlungs- und produktionsorientierter Unterricht eine Moglichkeit dar, sich den genannten Aspekten zu nahern. Ein solcher Unterricht wird nicht ausschließlich analytisch begabten Kindern gerecht, sondern mochte unterschiedliche Begabungstypen durch aktives Handeln im Umgang mit Gedichten ansprechen. Ferner soll eine tragfahige Lesemotivation ausgebildet werden, auf deren Grundlage, insbesondere in spateren Schuljahren, sinnvolle analytisch-intellektuelle Aktivitaten erfolgen konnen (vgl. Haas, Menzel, Spinner 1994, S. 18). Hervorzuheben ist, dass der Aufbau einer lang anhaltenden Lesemotivation und das Üben von Fahigkeiten zur Texterschließung eine Voraussetzung fur die Forderung der Lesekompetenz darstellen, die laut der PISA-Studie bei deutschen Schulern nur in geringem Maße entwickelt ist (vgl. Altenburg 2002, S. 79). [...]
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