In den letzten Wochen stellte die "Corona-Krise" auch das kirchliche Leben vor besondere Herausforderungen. Edith Kurpick FMJ ladt die Leser(innen), inspiriert vom forschenden Mystiker Pierre Teilhard de Chardin SJ, in ihrer Eroffnungsnotiz ein, sich angesichts dieser Situation des gemeinsamen Priestertums der Glaubigen bewusst zu werden und eine Messe nicht nur uber Brot und Wein, sondern uber die ganze Welt zu feiern. Unter der Rubrik "Nachfolge" stellen sich Christiane Alpers und Martin Kirschner anhand der asketischen Theologie Sarah Coakleys und Erich Przywaras SJ die Frage nach deren Relevanz fur das ge-genwartige gesellschaftliche Leben. Der Trierer Neutestamentler Hans-Georg Gradl geht in seinem Beitrag der besonderen Funktion der Figuren im Johannesevangelium als "Dolmet-scher und Pfadfinder", die uns den Weg zu Christus bahnen, auf den Grund. Fabian Brand bereichert das Heft, ausgehend von der urchristlichen Praxis der Luzernars, um inspirierende Impulse fur eine Theologie des Abends. Nicht zuletzt wagt sich Daniel Villanueva SJ an eine Relekture der Essensregeln der Geistlichen Übungen heran und leitet aus ihnen Regeln fur eine verantwortungsbewusste Internetnutzung ab. Den Auftakt der Sparte "Kirche" bilden Igna Kramp CJ und Johanna Schulenburg CJ. In ihrem der aktuellen kirchlichen Krise gewidmeten Beitrag pladieren sie fur geistliche Unterschei-dung anstelle von Kurzschlussentscheidungen, die in einer Haltung des Misstrostes und unter Druck getroffen werden. Dass die Laienbeichte bereits auf eine lange kirchliche Tradition zuruckblicken kann, ruft Michael Rosenberger in Erinnerung. Fur die aktuelle Praxis entwirft er Kriterien eines Qualitatsmanagements, das die zunehmende Etablierung der Laienbeichte unterstutzen und geistlichen Machtmissbrauch ausschließen soll. Schließlich durfen wir mit Dieter Hattrups biografischem Beitrag die Stimme Gottes im eigenen Leben vernehmen und dem je individuellen Berufungsweg auf die Spur kommen. In dieser Ausgabe wird die "Junge Theologie" von Jakob Mertesacker bespielt, der die Funktion Marias fur den Glauben auf außergewohnliche Weise, namlich mithilfe psychoanalytischer Methodik, skizziert. Die Rubrik "Reflexion" fuhrt uns mit Beitragen von Alexander Loffler SJ und Alexander Sch-mitt in die spannende Geisteswelt des Zen-Buddhismus ein und stellt deren mogliche Impul-se fur christliche Theologie und Spiritualitat heraus. Clara-Elisabeth Vasseur prasentiert den Jesuiten Marcel Jousse und den von ihm entwickelten Ansatz der rythmo-mimopadagogischen Rezitation, der zutiefst inkarnatorisch gepragt ist. Überlegungen von Michel de Certeau SJ zur Theologie des Zweiten Vatikanischen Konzils hinsichtlich der Betei-ligung von Christ(innen) am kirchlichen wie gesellschaftlichen Leben beschließen das Heft. Auch dieses Mal verdanken wir die Übersetzung Andreas Falkner SJ, den der Herr am 08. April in seine Ewigkeit berufen hat.