Gerhard Schroder polarisiert. Ganz gleich ob er als Juso-Vorsitzender die eigene Truppe aufmischt, als junger Bundestagsabgeordneter den politischen Gegner in Wallung bringt, als Rechtsanwalt Außenseiter verteidigt oder als Ministerprasident den Alleingang zur Perfektion entwickelt der vorwartsturmende Aufsteiger aus randstandigem Milieu hat immer provoziert. Als Bundeskanzler und SPD-Vorsitzender verweigert er den USA die Gefolgschaft im Irakkrieg, mit seiner Agenda-2010-Reformpolitik riskiert er die Kanzlerschaft, und auch als umtriebiger Wirtschaftsberater und Putin-Freund trotzt er aller Kritik. Der »vielfach bewahrte Biograph Gregor Schollgen« (FAZ) hatte uneingeschrankten Zugang zu samtlichen Papieren Gerhard Schroders und sprach mit vielen Weggefahrten Freunden und Verwandten, Gegnern und Rivalen, Forderern und Neidern, Opfern und Bezwingern , die sich ungewohnt offen außerten. Schollgen gelingt so die erste große und Maßstab setzende Biographie dieser ungewohnlichen Politikerpersonlichkeit.