Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Recht, Kriminalitat abw. Verhalten, Note: 1, Gottfried Wilhelm Leibniz Universitat Hannover (Fachbereich- Sonderpadagogik), Veranstaltung: Kommunikation und Interaktion in der forensischen und psychosozialen Praxis, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 1961 startete die ARD mit 'Das Fernsehgericht tagt'. Echte Falle wurden anhand vorgelegter Gerichtsakten nachgestellt. 1970 sendete das ZDF die Gerichtssendung 'Ehe vor Gericht'; in den Mittelpunkt wurden fiktive Ehe-Dramen gestellt. Nach 89 Folgen wurde die Sendung trotz guter Einschaltquoten gestrichen. 1975 hieß es in der ARD 'Wie wurden sie entscheiden?' Das Publikum konnte die Falle, in Abstimmung der Betreffenden, selbst beurteilen. Zu guter Letzt wurde das Urteil des Richters mit demjenigen des Publikums verglichen und erortert. Die Sendung hielt sich relativ lange und wurde nach 165 Folgen wegen zu geringer Einschaltquoten aufgelassen. 2001 prasentierte das ZDF' Verkehrsgericht tagt' wurde jedoch trotz jahrelangen Erfolges eingestellt. Kaum Erfolgsquoten konnten die privaten Sender verzeichnen. Der private Sender Vox sendete seit Sommer 1999 'Klarer Fall'. Die Zuschauerjury entschied uber den vorgebrachten Fall. Nach 15 Folgen wurde die Sendung abgesetzt, da diese durchschnittlich nur 200'000 Zuschauer verzeichnen konnte. Im ZDF wurde ab April 1999 die Gerichtsshow 'Streit um Drei' mit Richter Guido Neumann ausgestrahlt. Von den damals schon zuvor eingestellten TV-Shows war diese bis heute die Realitatsnaheste. Trotz allem war auch diese eine unterhaltungsorientierte Sendung, mit fiktiven Elementen, die den trockenen Aspekt der juristischen Information erganzen sollte. So außerte sich Neumann diesbezuglich zu 'Streit um drei.': 'Ohne Schauspielerei kommt ein Richter nicht aus.' Er zielte auf soviel Authentizitat wie moglich und hob hervor, dass auch in seiner beruflichen Karriere als Staatsanwalt die Schauspielerei nicht wegzudenken gewesen ware. In dieser Show verkorperte er einen Richter, der seinen Akteuren genugend Freiraum ließ, um die Theatralik im Film nicht zu kurz kommen zu lassen. In Verbindung brachte Neumann sein uberzeugendes Verhalten mit der Zeit, in der er als jugendlicher Richter fungierte. Aus padagogischer Sicht erklart er sich es so, dass er beim Jugendlichen in kurzester Zeit moglichst tiefen Eindruck hinterlassen wollte. mWarum Neumann, ein Richter mit langjahriger Berufserfahrung, Interesse fur solch eine Show aufbringen konnte, begrundete er damit, dass seine zuvor berufliche Erfahrung Motivation brachte, selbst Falle niederzuschreiben. [...]