Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Theologie - Didaktik, Religionspadagogik, Note: 1-, Christian-Albrechts-Universitat Kiel, Veranstaltung: Erzahlen im Religionsunterricht, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Religionsunterricht in der Sekundarstufe I soll Orientierungshilfe bei essentiellen Fragen sein:Probleme wie der Ursprung der Dinge, der Sinn des Lebens und der Tod als das Ende des Lebens werden vom evangelischen Religionsunterricht, zusammen mit dem katholischen Religionsunterricht und dem Philosophieunterricht als Unterrichtsthemen wahrgenommen und behandelt. Dabei wird der evangelische Religionsunterricht den im Grundgesetz verankerten Anspruchen auf freie Personlichkeitsentfaltung1 (Art. 2,1 GG) und Religionsfreiheit2 (Art. 4,1 GG) insofern gerecht, als dass er sich mit den Grundlagen, Bedingungen und Moglichkeiten menschlicher Existenz in Ansehung von christlich-evangelischen Traditionen beschaftigt, sie aber bewußt nur als moglichen und nicht einzigen Zugang zu den behandelten Problemen versteht. Der evangelische Religionsunterricht sieht sich also als Angebot, sich grundlegenden Fragen des Lebens auf christlich-evangelischen Bahnen zu nahern - als Angebot, das fur alle SchulerInnen frei und ohne Verpflichtung, inhaltlich aber klar definiert ist. Diese dem Lehrplan fur die Sekundarstufe 1 entnommene Charakterisierung macht deutlich, dass biblische Texte als Trager christlicher Traditionen als Unterrichtsgegenstand unumganglich sind. Der evangelische Zugang zu grundlegenden Lebensfragen und damit die christlich-evangelische Tradition tritt in Form von biblischen Texten vor die SchulerInnen - und vom Verstandnis dieser Texte hangt wiederum der Zugang zum Verstandnis des Christentums ab. Bei der Behandlung biblischer Literatur im Religionsunterricht ist die Hinwendung zur Methode der Nacherzahlung aus Scheu, in die biblischen Texte einzugreifen und sie zu verandern ein naheliegender Reflex, bedenkt man das Alter der Texte, ihre Entstehungsgeschichte und ihren Status als heilige Schrift. Diese Arbeit beschaftigt sich mit der Methode des Nacherzahlens, ihrem Sitz im Schulunterricht und ihrer Eignung fur das oben formulierte Ziel des Religionsunterrichts. Grundlage soll ein 1980 von B.Hurrelmann veroffentlichter Aufsatz mit dem Titel 'Erzahltextverarbeitung im schulischen Handlungskontext' sein, dessen Inhalt im Folgenden umrissen wird. Nach kurzer Kritik soll anschließend unter Zuhilfenahme anderer religionspadagogischer&didaktischer Literatur die Methode des Nacherzahlens bewertet werden um schließlich einen Ausblick auf methodische Neuorientierung bei der Behandlung biblischer Texte im Religionsunterricht zu ermoglichen.