Die von Emanuel Bin-Gorion gesammelten und herausgegebenen Geschichten von der Liebe kommen von weither. Im fernen Osten, im nahen Orient, in der Antike, aber auch im europaischen Erbe haben die zum uberwiegenden Teil anonymen und dem jeweiligen Volk gemeinsamen Erzahlungen ihre Wurzeln.
Von der Liebe, der Unbedingtheit leidenschaftlicher Gefuhle, aber auch von Verrat und Treulosigkeit wird erzahlt.
Dem Leser der Geschichten zeigen sich die unterschiedlichsten Frauen wie in einem Kaleidoskop. Medea beispielsweise oder Brynhild sind beide starke und stolze Frauen, die Verrat und Treulosigkeit unbarmherzig rachen. Ganz anders erscheinen die Frauen der chinesischen Novelle oder des indischen Marchens: vom Zauber exotischer Erotik umgeben, sind sie oft die demutigen, opferbereiten, die Verrat und Treulosigkeit des Mannes gegen sich selber wenden.
Die deutsche Sage der Weiber von Weinsberg zeigt die Frauen mutig und listig. Die Amazonen aber brechen in die Domane der herrschenden Manner ein.
Allen Geschichten gemeinsam ist die den Leser verbluffende Pointe, das Ende, mit dem nicht zu rechnen gewesen ist.
(Dieser Text bezieht sich auf eine fruhere Ausgabe.)