Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,0, Freie Universitat Berlin (Institut fur Philosophie), Veranstaltung: Hauptseminar: Giambattista Vico, 19 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Untersuchung stellt den italienischen Philosophen Giambattista Vico in den Kontext der hermeneutischen Tradition. Dazu wird Vicos umfangreiches Hauptwerk, die 'Scienza Nuova', ebenso behandelt wie einige kleinere Schriften. Nach einer Vorstellung seines triadischen Geschichtsmodells wird seine Sprachphilosophie erklart. Das geschieht durch eine eingehende Schilderung seiner Tropentheorie. Schließlich werden diese beiden Faden zusammengefuhrt: nun wird ersichtlich, wie Vico sich sein stufenformiges Modell sprachlicher Tropen als bestimmendes Kriterium fur den Bewußtseinsstand historischer Volker gedacht hat. Im zweiten, eher disputativ angelegten Hauptteil werden Überlegungen angestellt, inwiefern Vicos Versuch der Neubegrundung einer historischen Wissenschaft als Grundlage fur ethnologisches Arbeiten geeignet ist. Die zentrale Frage in dem Abschnitt ist die nach den Moglichkeiten hermeneutischer Denkansatze in der Ethnologie. Dabei wird u.a. nach dem spezifischen Wahrheitsbegriff in Vicos Geschichtsmodell gefragt. Zweierlei Schlussfolgerungen konnen am Ende der Abhandlung gezogen werden: Zum einen ergibt sich aus Vicos umfangreichen Materialsammlungen und volkerkundlichen Studien der Befund, dass es sich hierbei um einen fruhen Pionier ethnologischer Forschung gehandelt hat. Dabei bleibt nicht unerwahnt, dass seine Arbeitsergebnisse im Einzelnen aus heutiger Sicht problembehaftet sind. Zum anderen ergibt sich aus seinem Werk eine interessante Perspektive gerade fur hermeneutische Theoriekonstrukte in der Ethnologie. Somit wird in dieser Arbeit ein bislang eher unbeachtet gebliebener Aspekt an der Philosophie Vicos, der in seiner Zeit ein akademischer Außenseiter geblieben ist, herausgearbeitet.