Karl Bleibtreu (1859-1928) war ein deutscher Schriftsteller und Sohn des bekannten Schlachtenmalers Georg Bleibtreu. Karl Bleibtreu galt als wichtiger Vertreter des Naturalismus der deutschen Literatur. Dies vertrat er als Redakteur, Hersteller, Programmkritiker und Kritiker. Gekennzeichnet durch die Intoleranz seines literarischen und literaturkritischen Wirkens, sah sich Bleibtreu als Erzieher und Fuhrer der deutschen Literatur, oft sogar als ihr Erloser. Bleibtreus Weltbild wurde gepragt durch Heroismus, Nationalismus, Mannlichkeitskult und pessimistischen Weltschmerz. Als historischen Stoff sah er die zahlreichen Volkerschlachten sowie die großen historischen Personlichkeiten wie Napoleon oder Lord Byron. Als wichtigsten Weltdichter bewunderte Bleibtreu Émile Zola. Aus dem Buch: 'Aber wahrend dieser verkappte Großenwahn zugleich an unheilbarem Verfolgungswahn leidet, da der Adel stets seine angeblichen Rechte gefahrdet glaubt, macht sich bereits eine neue Raubritterkaste breit, welche die Preß-Feder im Wappen und mit den Societaren der Unsterblichkeits-Assekuranzen die magern Kuhe Pharaos auf die fette Weide fuhrt. Die gravitatische Grandezza der litterarischen Borsenjobber sieht bereits alle menschlichen Dinge nur vom Standpunkt des bedruckten Zeitungspapiers der 'Oeffentlichen Meinung''