Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: gut, Universitat Basel (Theologische Fakultat), Veranstaltung: Grundlagen reformierter Ethik, 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Emil Brunner hat mit seinem Entwurf einer evangelischen Ethik Theologiegeschichte geschrieben. Als Akademiker und Dozent, aber auch als Mann der Kirche und des gelebten Glaubens versuchte er einen Weg zu finden, Anliegen der Reformation neu zu formulieren, ohne dabei den modernen Menschen in seiner tatsachlichen Verfasstheit aus dem Blick zu verlieren. Seine Ethik steht auf einem biblischen Fundament, ist aber bestrebt, keiner abstrakten Ideologie oder realitatsfernen Orthodoxie anheim zu fallen. Zentral ist die Frage nach dem Guten, welches Brunner allein Gott zuschreibt. So wird die Frage nach dem Guten zur Frage, wer Gott ist, und insofern der Mensch sich in Gottes Tun hineinstellen lassen mochte auch zur Frage, wer der Mensch ist und wie er ethische Entscheidungen treffen kann. In der vorliegenden Arbeit soll versucht werden, Brunners Antworten auf diese Fragen zu eruieren, indem die Grundlagen seiner Ethik untersucht werden. Als Hauptquelle werden dabei die ersten beiden Teile seines fruhen Buchs 'Das Gebot und die Ordnungen' verwendet. Nach einleitenden Fragen zur Pragung und zum Werk Brunners werden in einem ersten Teil der Arbeit Grundbegriffe seiner Ethik geklart und die Ethik als solche im Feld der theologischen Wissenschaften verortet. In einem zweiten Teil soll seine Anthropologie in ihren verschiedenen Aspekten betrachtet werden, in einem dritten das Gottesbild, das seiner Ethik zugrunde liegt. Diese Teile beantworten im Bezug auf die Ethik die Frage nach dem 'Wer' - Wer gibt und wer empfangt Weisung? Im letzten Teil soll das 'Gebot' behandelt werden, das als Bindeglied zwischen Anthropologie und Gottesbild das eigentliche ethische Handeln betrifft. Es wird dabei Brunners Unterscheidung zwischen Gebot und Gesetz nachvollzogen.