Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich BWL - Personal und Organisation, Note: 1,7, Technische Universitat Chemnitz, Veranstaltung: Seminar Struktur und Handeln in der Organisationstheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Niklas Luhmanns Ziel bestand in der Erstellung einer facheinheitlichen, universalen Theorie fur die Soziologie; universal in dem Sinne, dass er alles Soziale erfassen wollte und nicht nur einige Teilbereiche. Bei seinem Werk 'Soziale Systeme - Grundriss einer allgemeinen Theorie' handelt es sich um eine Theorie autopoietischer, selbstreferentieller Systeme. Die ersten Anstoße zur Entwicklung selbstreferentieller Systeme entstammen allerdings nicht der Soziologie, sondern fachfremden Theorierichtungen wie der Thermodynamik, der Biologie oder der Kybernetik. Der Begriff Autopoiesis tauchte erstmals in den 1960er Jahren bei den chilenischen Neurophysiologen Humberto Maturana und Francesco Varela auf. Sie leiteten ihn aus den griechischen Wortern 'autos' (selbst) und 'poiesis' (Schopfung) ab und wandten ihn auf lebende Systeme an, die die Fahigkeit besitzen, die Elemente, aus denen sie bestehen, ohne externe Eingriffe selbst zu (re-)produzieren. Aus der Soziologie konnte im Hinblick darauf nicht nur kein nennenswerter Beitrag gewonnen werden, sondern sie hat sich auf diesem Gebiet auch als lernunfahig erwiesen. Trotzdem versucht Luhmann eine Theorie sozialer Systeme zu entwerfen, die dem derzeitigen Entwicklungsstand der allgemeinen Systemtheorie entspricht. Fur die Bearbeitung des Themengebietes wurde folgendes Vorgehen gewahlt. Im ersten Abschnitt werden die grundlegenden Kerngedanken der Theorie sozialer Systeme erlautert. Davon ausgehend, werden die Elemente dieser Systeme, die Kommunikationen, naher beleuchtet. Luhmann leitet den Handlungsbegriff, auf dem der eigentliche Schwerpunkt dieser Arbeit liegt, vom Begriff der Kommunikation ab. Im folgenden Abschnitt werden verschiedene Gesichtspunkte des Handelns beleuchtet. Anschließend soll die Theorie von Niklas Luhmann einem Vergleich mit der Theorie von Alfred Schutz unterzogen werden. Dabei liegt die Aufmerksamkeit besonders auf der Rolle des Subjektes, der Bedeutung von Sinn und dem Handlungsbegriff. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen abschließend noch einmal zusammenfassend dargestellt werden.