Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lander - Mittelalter, Fruhe Neuzeit, Note: 1,3, Ruhr-Universitat Bochum (Fakultat fur Gescichtswissenschaften), Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand dieser Arbeit ist die Frage, ob Konig Heinrich IV., der sowohl in den zeitgenossischen Quellen als auch in der modernen Forschung eine der umstrittensten Figuren des gesamten Mittelalters zu sein scheint, durch seine individue lle Erscheinung, durch seine Motive und seine daraus resultierende Politik und nicht zuletzt durch seinen Charakter entscheidend zur offenen Emporung der Sachsen im Jahre 1073 beigetragen hat. Dabei durfte ein wichtiger Aspekt sein, ob es uberhaupt moglich ist, exakte Aussagen uber die Personlichkeit eines Menschen zu machen, der einerseits schon in seiner Gegenwart extreme Bewertungen erfahren hat, so dass es uber ihn auch aufgrund seiner langen Regierungszeit ungewohnlich viele Zeugnisse gibt, der aber auf der anderen Seite in einer Zeit gelebt hat, in der es nach Gerd Tellenbach berechtigte, grundsatzliche Zweifel an der Erkennbarkeit menschlicher Individualitat uberhaupt gibt(...) Eine weitere Frage, die im Zuge dieser Arbeit beantwortet werden soll ist, weshalb es nicht mehr oder nur noch mit ausgesprochener Kraftanstrengung ge lang, den Konflikt zumindest zwischenzeitlich gutlich beizulegen. Instrumente der gutlichen Konfliktbeilegung gab es genugend und diese sind auch in vielen Phasen der Auseinandersetzungen immer wieder angewandt worden. Warum versagten diese ausgerechnet in einem Konflikt, der im Prinzip nicht anders begann als viele andere Konflikte in anderen Reichen des Mittelalters, bei denen es um Fragen der Machtverteilung und des Machtverhaltnisses ging? (...) Im ersten Teil soll der Verlauf der Auseinandersetzungen der Sachsenkriege in den Jahren von 1073 bis 1075 nachgezeichnet werden, wie er sich in den wichtigsten zeitgenossischen Quellen widerspiegelt. Dabei sollen die Informationen, die die einzelnen Quellen liefern, einander so gegenubergestellt werden, dass sich trotz der unterschiedlichen Darstellungen ein genaues Bild der Auseinandersetzungen ergibt. In der zweiten Halfte des ersten Teils soll in ahnlicher Weise mit den Motiven Heinrichs IV. verfahren werden, wobei die konigsfreundlichen und die konigsfeindlichen Quellen einander gegenubergestellt werden, denn sie liefern ein vollig gegensatzliches Bild des Konigs ab.