Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Historisches, Note: 1, Université de Fribourg - Universitat Freiburg (Schweiz) (Departement fur Zeitgeschichte, Politikwissenschaft und sozio-kulturelle Anthropologie), Veranstaltung: Nahostkonflikt - Geschichte Israels und Palastinas, Sprache: Deutsch, Abstract: Kein anderes Thema hat eine solch hohe Prasenz in den Medien und bewegt das Zeitgeschehen uber eine ahnlich lange Zeitspanne hinweg wie der Nahostkonflikt. Eine Meldung jagt die andere: Gewalt, Gegengewalt, Friedensverhandlungen, Friedensbruch, 'Terror', Selbstmordattentate, Besetzung palastinenscher Gebiete, Bombenexplosionen etc. Um die Hintergrunde des Nahostkonflikts besser zu verstehen, begann ich mich mit der Vergangenheit des Nahen Ostens zu beschaftigen. Gerade die aktuellen Ereignisse in Israel scheinen unverstandlich und chaotisch, wenn man die Hintergrunde der einzelnen Parteien nicht kennt. Die Situation im Nahen Osten gleicht einem standig brodelnden Unruheherd, der von verschiedenen, einander uberlagernden Spannungsfeldern gepragt wird. In meiner Arbeit mochte ich der Frage nachgehen, welche Krafte nach der Suezkrise von 1956 dazu gefuhrt haben, dass im Juni 1967 die Situation im Nahen Osten erneut heftig eskalierte. Wieso hat die agyptische Fuhrung im Mai 1967 geradezu einen Kollisionskurs eingeschlagen? Und was hat Israel dazu bewegt, einen Überraschungsangriff zu wagen? Ich habe mich fur den Kontext des Sechstagekriegs entschieden, weil ich glaube, dass dieses Ereignis des Jahres 1967, eine enorme Ausstrahlungskraft bis in unsere heutigen Tage hat. Der Sechstagekrieg vom 5.-10. Juni 1967 war nach dem Unabhangigkeitskrieg und der Suezkrise die dritte grosse Schlacht zwischen den Arabern und Israelis innerhalb von 20 Jahren. Die militarische Niederlage war eine bittere Erfahrung fur Ägypten, Jordanien und Syrien. Die wirtschaftlichen Folgen waren schwerwiegend, besonders fur Ägypten und Jordanien. Keines der alten Probleme wurde durch diesen Krieg gelost, im Gegenteil: Es wurden zum Teil sogar noch neue unheilvollere Schwierigkeiten durch die Besetzung der zuvor arabischen Gebiete geschaffen. Die Existenzbedingungen der im Westjordangebiet und im Gaza-Streifen lebenden Palastinenser veranderten sich grundlegend und das Fluchtlingsproblem nahm neue Dimensionen an. Die Politik der Besatzungsmacht verstarkte den Widerstand und fuhrte zur Bildung der wichtigsten Organisationen der palastinensischen Nationalbewegung. Gerade mit dem Problem der von Israel besetzten Gebiete ist die Territorialfrage abermals aufgeworfen worden und zwar in gewaltigerem Ausmass als je zuvor.