Wilhelm Raabe: Holunderblute / Das letzte Recht. Zwei Erzahlungen Holunderblute: Entstanden zwischen November 1862 und Januar 1863. Ursprunglicher Titel: »Ein Ballkranz«. Das letzte Recht: Entstanden im Februar 1862. Ertdruck in »Westermann's illustrirten deutschen Monats-Heften«, 1862. Vollstandige Neuausgabe mit einer Biographie des Autors. Herausgegeben von Karl-Maria Guth. Berlin 2015. Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Childe Hassam, Bluten, 1883. Gesetzt aus Minion Pro, 11 pt. Über den Autor: 1831 in Eschershausen im Weserland als Sohn eines Juristen geboren, bricht Wilhelm Raabe die Schule erfolglos ab, beginnt eine ebenfalls bald wieder aufgegebene Buchhandlerlehre und widmet sich umfangreicher Romanlekture. 1854 beginnt er die Arbeit an dem Roman »Die Chronik der Sperlingsgasse«, die er 1856 unter dem Pseudonym »Jakob Corvinus« veroffentlicht. Ab 1857 erscheinen seine historischen Erzahlungen in »Westermanns Monatsheften«. Nach zahlreichen ausgedehnten Reisen durch Deutschland ubersiedelt Raabe nach Stuttgart und tritt u.a. dem »Deutschen Nationalverein« und dem »Großen Klub« bei. 1866 ist er an der Grundung der liberalen »Deutschen Partei« beteiligt. 1897 erscheint eine erste Monographie uber Raabe und zu seinem 70. Geburtstag 1901 erhalt der inzwischen verehrte Dichter mehrere hundert Gluckwunschschreiben. Mit den Ehrendoktorwurden der Universitaten Gottingen, Tubingen und Berlin und dem Koniglich Preußischen Kronenorden ausgezeichnet, erkrankt Wilhelm Raabe 1909 schwer und stirbt 1910 als Ehrenmitglied der Deutschen Schiller-Stiftung in Braunschweig. Wilhelm Raabe ist neben Theodor Fontane einer der großen Vertreter des poetischen Realismus. Seine plastischen Darstellungen realistischer Bildlichkeit sind mit seiner Sympathie fur Außenseiter humoristisch stimmungsvoll. »Die Figuren meiner Bucher sind samtlich der Fantasie entnommen; nur selten ist das Landschaftliche nach der Natur gezeichnet. Das Volkstumliche fasse ich instinktiv auf.«