Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2,3, Universitat Kassel, Veranstaltung: Theorien sozialer Gerechtigkeit: Grunde fur Gleichheit und Ungleichheit, Sprache: Deutsch, Abstract: Nancy Fraser versucht die Umverteilung und Anerkennung trotz ihrer Differenzen zu verknupfen, da fur die Gerechtigkeit in der heutigen Zeit Umverteilung und Anerkennung - laut Fraser - von Noten ist. Sie betont, dass keine von beiden außer Acht gelassen werden darf und versucht dementsprechend diese beiden Aspekte zu verbinden. Allerdings bezieht sich Fraser eher auf gemeinverstandliche bzw. populare und gegenwartige Auffassungen der Gerechtigkeit, als auf philosophische Beispiele. Aufgrund von klassenspezifischer Politik und Identitatspolitik stellt Fraser die Umverteilung und Anerkennung als eigenstandigen Aspekt von sozialer Gerechtigkeit dar und ist demgemaß der Auffassung, dass jede soziale Bewegung berucksichtigt werden muss. Somit bezieht sich die Umverteilung nicht nur auf einzelne Klassen der Gesellschaft, sondern auch auf Feminismus oder Antirassismus, die sich gegen Ungerechtigkeit stark machen. Durch die Beachtung von Aspekten wie Feminismus etc. ist dies Paradigma erheblich umfangreicher als die klassenbezogene Politik im herkommlichen Sinne. Die populare Auffassung von Anerkennung und Umverteilung sind von starken Kontrasten gepragt, wobei an diesem Punkt die vier wichtigsten Aspekte, nach Fraser, hervorgehoben werden. [...] Axel Honneth versucht in seiner Publikation 'Kampf um Anerkennung' aus dem Hegelschen Denkmodell des 'Kampfes um Anerkennung' eine grundlegende und bedeutende Gesellschaftstheorie zu entwickeln. Sein entwickeltes Anerkennungsmodell differenziert er in drei Ebenen. Die Anerkennung wird durch Liebe, Recht und Solidaritat zugesprochen, oder im negativen Fall durch Vergewaltigung, Entrechtung und Entwurdigung verweigert oder entzogen. Nach Honneth wird in jeder Ebene, also durch Liebe, Recht und Solidaritat, die Personlichkeit gefordert. Im Fall der Ebene Liebe sollte zunachst darauf hingewiesen werden, dass Honneth sich auf einer relativ neutralen Begriffsverwendung stutzt und Liebesverhaltnisse als Primarbeziehungen ansieht. Diese reichen von erotischen Zweierbeziehungen bis hinuber zu Freundschaften und Eltern-Kind-Beziehungen, wichtig ist fur diese Beziehungen nur, dass sie aus ausgepragten Gefuhlsbindungen zwischen einer geringen Anzahl von Personen bestehen. [...]