Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: Sehr gut, Universitat Salzburg (Germanistik), Veranstaltung: Historische Avantgarden, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Dada ist eine Geistesart, die sich in jedem Gesprach offenbaren kann'; 'Dada ist die beste Medizin und verhilft zu einer glucklichen Ehe'; 'Dada ist der Urgrund aller Kunst. Dada ist fur den Ohne-Sinn der Kunst'; 'Dada ist die Weltseele, Dada ist der Clou, Dada ist die beste Lilienmilchseife der Welt.' Dada ist Dada. Dada ist Techno. Dada ist Alles und Nichts (je nach Situation, man beachte das Prinzip der Kontextdependenz und der basalen Wirkungsabsicht!) und Dada ist vor allem eins: nicht zu fassen. Unfaßbar vielfaltig. Unfaßbar einfaltig, zweifaltig, dreifaltig, multifaltig, multikultifaltig... So will ich denn im folgenden auf einen einzelnen bedeutenden Vertreter der dadaistischen Weltsicht zu sprechen kommen, der als einer der 'extreme[n] Individualisten', die 'jeder fur sich, ihren eigenen beschwerlichen Weg [gingen]' den Dadaismus grundete und sich, als er glaubte, die Zeit ware gekommen, davon abwandte: Hugo Ball. Ich beschranke mich in meinen Ausfuhrungen im wesentlichen auf Balls TextDas Carousselpferd Johann,unter Berucksichtigung damaliger (und heutiger) zeit- und kunstpolitischer Fragestellungen. Zweifelsohne ein problematischer Versuch, hatten doch die Dadaisten selbst wiederholt den Aktualitatswert von Kunst problematisiert und deren 'Ablaufdatum' zur Diskussion gestellt: 'Die echten Werke Dadas durfen hochstens sechs Stunden leben.'Fur die Verfasserin dieser Zeilen ergibt sich somit die Frage, inwiefern einem solchen Werkbegriff Rechnung getragen werden muß, in concreto: inwiefern die vorhandenen Energien (zur Analyse des Ball-Textes) nicht vielmehr in die Produktion eines eigenen Textes gesteckt werden sollten, der in seinen 'Bewußtseinsinhalten die tausendfachen Probleme der Zeit', unserer Zeit prasentiert?