"Letzten Endes bin ich eine ausdrucklich vernunftige Frau. Nur dass Vieles, worauf ich in meinem Inneren stoße, knirscht, unerklarlich ist und nicht zusammenpasst. Ich bin so verlassen, als hatte ich keinen menschlichen Platz auf dieser Erde. Meine Tage sind so still, als lebte nur ich auf der Welt." MARY MACLANE Mary MacLane wunschte sich mit 19 Jahren nichts sehnlicher, als die Enge ihrer Heimatstadt in der amerikanischen Provinz zu verlassen. Mit 36 Jahren kehrt sie nun nach Montana zuruck; eine turbulente und glamourose Zeit in den Kunstlerkreisen an der Ostkuste liegt hinter ihr. Die Stadt hat sich nicht verandert, und doch ist nichts mehr wie zuvor. MacLane wendet sich wieder der Form des Tagebuchs zu und scheint darin ihr jungeres, naiveres Ich direkt anzusprechen. Immer wieder parodiert sie sich selbst mit melancholischer Ironie und legt eine so unbestechliche wie unterhaltsame Bestandsaufnahme vor. Wie in ihrem Debut widmet sich die 36-Jahrige dem eigenen Ich, das sie gerade deshalb virtuos zu feiern weiß, weil sie sich daruber keine Illusionen macht. Ein Buch uber die Herausforderung des Menschen, in der Einsamkeit "Ich" zu sagen und "Ich" zu sein.