Stefan Heym als Lyriker - eine wenig bekannte Phase seines Schriftstellerlebens
Zu Beginn seiner schriftstellerischen Karriere schrieb Stefan Heym Gedichte. Erst spater fand er im amerikanischen Exil zur Prosa. Im vorliegenden Band wird erstmals eine Auswahl aus den Jahren 1930 bis 1936 veroffentlicht; sie zeigen auf eindringliche Weise, dass sich Stefan Heym schon als ganz junger Mann gegen Nationalsozialismus, Militarismus und Unterdruckung stellte. Mit seinem satirischen Gedicht »Exportgeschaft« etwa entfachte er 18-jahrig einen Skandal, der seinen weiteren Lebensweg nachhaltig beeinflussen sollte. Nationalsozialisten und Rechtskonservative waren so erbost uber das den Einsatz deutscher Militarberater in China anprangernde Gedicht, dass Heym seine Heimatstadt Chemnitz verlassen und sein Abitur in Berlin machen musste, wo er in der »Weltbuhne« und anderen engagierten Zeitungen gesellschaftskritische Lyrik veroffentlichte.
Stefan Heyms fruhe Lyrik, die bereits sein politisches Engagement sichtbar macht, bei C.Bertelsmann 2013 erschienen, nun auch Teil der digitalen Werkausgabe.