Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2,0, Universitat Augsburg (Lehrstuhl fur Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Kant als politischer Schriftsteller im zeitgeschichtlichen Kontext, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Neben der Schrift 'Anthropologie in pragmatischer Hinsicht' ist 'Der Streit der Fakultaten' Kants letzte Veroffentlichung. Funf Jahre vor seinem Tod, nach Beendigung seiner Lehrtatigkeit 1797, gelang ihm die 1798 Drucklegung der drei Teile in einem Band. Geschrieben wurden sie alle schon fruher, wobei lediglich der dritte Teil, der Streit mit der medizinischen Fakultat, bereits vorher erscheinen konnte. Dieser war von Hufeland im 'Journal der praktischen Arzneikunde und Wundarzneikunst' Anfang 1798 herausgebracht worden. Der erste Teil, der Streit mit der Theologischen Fakultat, scheiterte im Jahre 1794 an der Preußischen Regierung, der zweite Teil, der Streit mit der Juristischen Fakultat, 1797 an einem Verbot durch die Zensur. Erst wahrend der neuerlichen Versuche zur Veroffentlichung wurde Kant bewusst, dass diese drei Schriften eine systematische Einheit bilden. Alle Teile beschaftigen sich namlich mit dem Streit der unteren Fakultat (der philosophischen oder Artistenfakultat) mit den drei oberen. Daher seien sie auch geeignet zusammen in einem Band zu erscheinen. Als kleine Schrift ist der 'Streit der Fakultaten' wohl eher auf Grund des Inhalts als des Umfangs zu bezeichnen. Zusammen kommen alle drei Abschnitte immerhin auf ca. 120 sehr lesenswerte Seiten. Zum Inhalt macht Kant das - nicht nur nach seiner Meinungmerkwurdige Verhaltnis der vier Fakultaten an den Universitaten. Der Maxime der Aufklarung folgend, sich der selbstverschuldeten Unmundigkeit zu entledigen, enthebt er die (den Prinzipien der Vernunft verschriebene) philosophische Fakultat den Niederungen der Universitaten und reklamiert fur sie die Position eines Korrektivs uber die Lehren der dogmatisch ausbildenden oberen Fakultaten. Dabei lasst er es an unterhaltsamer Kritik gegenuber den Lehrinhalten und dem Selbstverstandnis der oberen nicht mangeln. Allerdings war der Weg zur Veroffentlichung erst mit der Inthronisation Friedrich Wilhelm III. und der damit einhergehenden Aufhebung des Woellnerschen Zensurediktes 1798 frei. In dieser Verschriftlichung meines Referates uber den Streit der Fakultaten werde ich Kants Ausfuhrungen recht nah folgen. Im ersten Abschnitt werde ich die Vorrede mit ihren Erlauterungen zur Veroffentlichungsgeschichte behandeln, darin skizziert Kant sowohl die politischen Schwierigkeiten der Schriftlegung als auch die Problematik des Religionsunterrichts innerhalb der Theologischen Fakultat.