Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Technische Universitat Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, 28 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Marlen Haushofer fing in der Nachkriegszeit an zu schreiben und verfasste 1958 ihre 'Meisternovelle'Wir toten Stella.Kurz vor der feministischen Mobilmachung stirbt M. Haushofer am 21. Marz 1970 und ihr Werk wird erst 13 Jahre nach ihrem Tod wieder bekannt und beachtet.In der Novelle Wir toten Stella berichtet die am Geschehen beteiligte Ich-Erzahlerin von einem Mord, der im juristischen Sinne kein Mord gewesen war. Es wird nicht nur ein Bild von einer verhinderten weiblichen Identitatsbildung entworfen, sondern auch ein Netz von vielfaltigen intertextuellen Bezugen, die durch die Symbole und Motive antiker Literatur erkennbar sind. Der Text offnet sich mit diesen Bezugen zur 'Tiefendimension der kulturgeschichtlichen Erinnerung'. Wir toten Stella ist einer der Texte, 'die ihr Geheimnis nie ganz preisgeben', wie Th. Lorenzen die Novelle treffend charakterisiert. Aufgrund der Symboldichte und der Verweise auf die antike Literatur stellen sich die Fragen: Inwieweit wird durch die Natur- und Farbsymbolik die Handlung der Novelle widergespiegelt, die Personen charakterisiert und die Beziehung der Figuren zueinander versinnbildlicht? Werden durch die zitierten und verborgenen Motive der antiken Literatur die Handlung und die bestehende Geschlechterdifferenz in der Novelle widergespiegelt? Und wird durch die Symbolik in der Novelle auch ein Prozess des Schreibens thematisiert, der außerhalb der Erzahlung liegt und Bezuge zur Einstellung der Autorin selbst zulasst? Aufgrund dieser Fragestellungen wird zunachst die Farbsymbolik in Bezug auf die Handlung und als Charakterisierungsmittel der Figuren analysiert. Anschließend wird die Natursymbolik im Hinblick auf die Figurenkonstellation in der Novelle, als Mittel der psychologischen Deutung von Verhaltensweisen und als Spiegel der Handlung untersucht.