Das Buch untersucht die Strukturen hinter den Einstellungen zu religioser Vielfalt und zu Muslimen in Deutschland und geht der Frage nach, wie Religiositat diese Einstellungen beeinflusst. Es zeigt sich, dass Toleranz als eigenstandige Haltung lediglich existiert, wenn es um Religionsvielfalt im Allgemeinen geht, nicht jedoch in Bezug auf Muslime. Religiositat wirkt dabei außerst ambivalent. Hochreligiose neigen zur Betonung des Wahrheitsanspruchs ihrer Religion, Atheisten sind tendenziell religionskritisch, weshalb beide Gruppen Muslime und religiose Vielfalt eher negativ bewerten. Ist die Religiositat nicht dogmatisch, sind andere Faktoren wie z. B. Deprivation, politische Einstellungen oder Intergruppenkontakt wichtiger.