Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 1,3, Philipps-Universitat Marburg (Lehrstuhl fur Wirtschaftspolitik), Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Wie wichtig das Thema Foderalismus fur einzelne Staaten und deren Burger ist, zeigt sich alleine an der Tatsache, dass an der Internationalen Foderalismus -Konferenz in St. Gallen Ende August 2002 rund 500 Delegierte aus fast 60 Staaten teilnahmen.1 Doch auch die Fulle von Konzepten und Theorien deuten auf die lange Tradition der wissenschaftlichen Diskussion uber den Foderalismus. Wettbewerb zwischen Jurisdiktionen2 ist in der Realitat ein haufig zu beobachtendes Phanomen. Beispielsweise konkurrieren verschiedene Regionen um die Ansiedlung neuer Unternehmen, unterschiedliche Staaten um neue Einwohner und unterschiedliche Regierungen um Kompetenzen zur Durchfuhrung politischer Maßnahmen.3 Ein durch den Ökonom Tiebout4 erstmals 1956 diskutiertes Konzept zum interjurisdiktionellen Wettbewerb fand Ende der 1980er Jahre erneut Beachtung in der Diskussion. Unter den Begriffen 'competitive federalism', 'competition among governments' und 'interjurisdictional competition' entstand sie in den USA. Somit fand der interjurisdiktionelle Wettbewerb, der sich bei dezentralen Entscheidungen uber offentliche Leistungen und Steuern einerseits und Mobilitat der Burger zwischen den Gebiets-korperschaften andererseits zwangslaufig ergibt, wieder Berucksichtigung in der okonomischen Foderalismustheorie, um auf diese Weise zu einer integrierten Theorie des Wettbewerbsfoderalismus zu gelangen. 5 Diese Arbeit soll einen Einblick in die Theorie zum interjurisdiktionellen Wettbewerb geben, und anhand empirischer Untersuchungen fur die Schweiz dessen Auswirkungen aufzeigen. Eine allumfassende Darstellung des foderativen Systems der Schweiz ist im Rahmen dieser Arbeit jedoch nicht moglich, deshalb beschranke ich mich auf die wichtigsten Merkmale und Auswirkungen. Zunachst soll im zweiten Abschnitt als grundlegendes Modell des interjurisdiktionellen Wettbewerbs das Tiebout-Modell beschrieben und ein kurzer Überblick zu weiteren Modellen gegeben werden. Anschließend wird das Konzept des Wettbewerbsfoderalismus vorgestellt, wobei ich auch auf die Chancen und Grenzen dieses Konzeptes eingehen werde. Im dritten Abschnitt folgt eine kurze Darstellung der foderativen Verfassung der Schweiz. Die Auswirkungen des Wettbewerbsfoderalismus sollen anschließend anhand der Einkommensbesteuerung naturlicher und juristischer Personen sowie der Sozial-versicherung dargestellt werden. Der letzte Abschnitt enthalt ein Fazit mit einem kurzen Ausblick auf kunftige Entwicklungen.